Die Sport-Welt blickte am Samstagabend nach Kiew. Real Madrid siegte gegen den FC Liverpool im Finale der Champions League. Die Madrilenen setzten sich 3:1 durch und verteidigten ihren Titel zum zweiten Mal in Folge.
Ein Schuldiger war für Liverpool-Fans schnell ausgemacht: Goalie Loris Karius. Seine beiden Horror-Patzer kosteten den Reds die Chance auf den Sieg. Das bestreitet keiner.
Viele Fußball-Fans, Spieler und Fachmänner zeigen tiefes Mitgefühl, leiden mit. Karius vergoss bittere Tränen, entschuldigte sich noch auf dem Platz vor laufender Kamera und Millionen TV-Zusehern bei den mitgereisten Liverpool-Anhängern.
Dietmar Hamann zeigt kein Mitleid. Er spielte zwischen 1999 und 2006 für Liverpool, ist inzwischen TV-Experte. Sein gnadenloses Urteil in der "Sport Bild": "Er darf sich glücklich schätzen, dass er mit seinem Transfer aus Mainz die Chance bei einem Weltklub von Klopp bekommen hat. Statt ständig den dicken Max zu machen, würde ihm mehr Bescheidenheit und Demut besser zu Gesicht stehen."
Karius lässt sich gerne mit seiner Luxus-Karosse und dem personalisierten Kennzeichen "LK1" durch Liverpool. Ob das nach dem Finale auch noch so ist, ist nicht überliefert. Hamann gefällt das nicht: "So ein Star-Gehabe kann sich Cristiano Ronaldo in Madrid leisten, der fünfmal die Champions League gewonnen hat. Ein Karius hat noch nichts in seiner Karriere erreicht."
(Heute Sport)