Coronavirus

DANN muss "ganz scharf auf die Bremse" gestiegen werden

Die Corona-Lage wird langsam immer dramatischer. Bevor es jedoch zu einer Besserung kommt, "wird es noch schlechter werden", stellt ein Experte klar. 

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Die Zahl der belegten Intensiv-Betten nähert sich der Kapazitätsgrenze, sagen Experten.
Die Zahl der belegten Intensiv-Betten nähert sich der Kapazitätsgrenze, sagen Experten.
Reuters

Derzeit ist keine Entspannung der Corona-Lage in Sicht - im Gegenteil. Die Neuinfektionszahlen steigen, die Betten auf den Intensivstationen werden immer knapper. Wir nähern uns immer mehr jenem Szenario, in welchem sich Österreich bereits im November befand. Im Puls24-Interview mit René Ach erläutert der Public-Health-Experte Armin Fiedler die aktuelle Lage und stellt klar, dass in einer Situation wie im November, in der Intensivbehandlungen teilweise nicht mehr gewährleistet werden können, es keine andere Möglichkeit gäbe, als "ganz scharf auf die Bremse zu steigen".

"Ganz scharf auf die Bremse steigen"

Eingangs erklärt der Experte, dass es aufgrund der höheren Infektiosität der britischen Variante vorherzusehen war, dass "natürlich die Infektionszahlen ansteigen werden". Zwar sei die jetzige Anstiegskurve nicht so dramatisch, wie noch jene im November, allerdings steht fest: 

"Es wird noch schlechter werden, bevor es besser wird - österreichweit gesehen."

Problematisch sei die Lage auf den Intensivstationen. Fiedler erklärt, dass die getätigten Schritte im Osten Österreichs eine vernünftige Entscheidung seien. "Es ist eine Gratwanderung. Wenn wir in einer Situation sind, wie im Herbst, wie im November, dass tatsächlich die Intensivbehandlung nicht gewährleistet werden kann - ich glaube dann gibt es keine andere Möglichkeit, als ganz, ganz scharf auf die Bremse zu steigen.

Dies müsse aber natürlich schon vorher getan werden, um erst gar nicht in solch eine Lage zu geraten. Es sei zu spät, erst dann zu handeln, wenn die Kapazitäten erreicht sind. Die Auswirkungen der Maßnahmen schlagen sich immerhin erst zwei bis drei Wochen später in den Zahlen nieder, so der Experte. Hier ist die Rede von einem "Verzögerungseffekt". 

Sechs Tage Lockdown genug?

Auch auf die "Osterruhe" ging Fiedler ein. Ob sechs Tage genug seien, sei fraglich. "Das ist wahrscheinlich zu kurz, um da einen Absprung zu erzielen. Möglicherweise wird es aber zumindest zu einer Stabilisierung der Situation beitragen." Sollten die Maßnehmen jedoch nicht ausreichen, "muss man nachschärfen". Auf die Frage hin, ob denn auch im Rest des Landes nachgeschärft werden müsse, entgegnete der Experte: "Die Bundesländer-Grenzen sind keine epidemiologischen Grenzen. So fängt es einmal an. Zweitens glaube ich, dass die westlichen Bundesländer ganz einfach mit einem Verzögerungseffekt ausgestattet sind."

Die derzeit dort stabilere Lage bedeute aber keineswegs, dass es in den kommenden Wochen nicht auch hier zu einer Erhöhung der Zahlen kommen könnte, stellt Fiedler klar. "Die Frage ist: wie kalibriert man dann die Antwort?"

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