Sport

Extrem-Radprofi Strasser knackt 24-Stunden-Rekord

Christoph Strasser radelt in die Geschichtsbücher! Der Steirer fixierte auf der Rad-Bahn einen neuen 24-Stunden-Weltrekord – 941,873 Kilometer!

Heute Redaktion
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Christoph Strasser ist nicht zu bremsen! Im Juni fierte er zum vierten Mal den Sieg beim Race Across America. Zuvor verbesserte er am Tempelhofer Feld in Berlin mit einer Distanz von 896 Kilometern den 24-Stunden-Weltrekord im Freier. Nun ist der 34-jährige Leobener auch auf der Bahn Rekordhalte: In 24 Stunden legte er unglaubliche 941,873 Kilometer zurück – und verbesserte die Marke des Slowenen Marko Baloh aus dem Jahr 2010 um 38 Kilometer.

Schwierige Schlussphase



Wie immer ließ sich Strasser die gewaltigen Belastungen nicht anmerken. In der Halle im Schweizer Ort Grenchen hielt er nur für eine einzige (!) dreiminütige Toilettenpausen an. Zwei Stunden vor Schluss hielt er bei 3.451 Runden und einer Distanz von 862,75 Kilometern. Durchschnittstempo: mehr als 39 km/h!

Allerdings wurde die Schlussphase für Strasser ganz hart. Denn er kalkulierte vor seinem Rekordversuch mit einem Durchschnittstempo von 40 km/h, lag unter dem Schnitt. Magenprobleme machten ihm schwer zu schaffen. Teamchef Michael Kogler: "Dadurch konnten wir auch den Nahrungsplan nicht wie geplant umsetzen." Am Ende reichte es aber doch deutlich, bereits um 12.04 Uhr, knapp eine Stunde vor der Zielflagge, stand der Weltrekord fest. Bilanz: 7.534 Linkskurven, 941,873 Kilometer, Durchschnittstempo: 39,24 km/h.

Extreme Schmerzen



Wie fühlt es sich an, 24 Stunden auf dem Fahrrad zu sitzen? "Nach zwei Stunden spürt man den Rücken nicht mehr", berichtet Strasser. "Hintern und Finger schlafen ein. Es wirken keine ganz großen Fliehkräfte, dafür aber permanent. Man muss sich in einen richtigen Fluss rein konzentrieren, dann ist das alles sogar irgendwie cool."

Abgesehen von den Magenschmerzen hatte Strasser ein Problem – die Monotonie! "Sich hier zu motivieren war echt schwer. Durch die starre Fixposition auf dem Zeitfahrrad entstandenen die Magenprobleme, wodurch ich in der Nacht nicht meine gewohnte Wattzahl treten konnte. Leider habe ich von der tollen Stimmung im Stadion nichts mitbekommen, weil ich durch den eng anliegenden Zeitfahrhelm aus akustischer Sicht im Blindflug unterwegs war", erzählt Strasser. Am Ende durfte er aber doch jubeln: "Es war ein unglaubliches Rennen. Ich bin durch Kontinente gefahren, habe den 24h Weltrekord Outdoor in Berlin aufgestellt. Aber das heute ist mit fast nichts anderem vergleichbar." (gr)

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