Gesundheit

Extrem selten – Baby wird mit Schwanz geboren

In Mexiko wurde ein Mädchen mit der extrem seltenen Form eines "echten Schwanzes" geboren. Weltweit gibt es davon nur 40 dokumentierte Fälle.

Sabine Primes
Das Anhängsel bestand aus Gewebe und Fett und konnte von den Chirurgen erfolgreich entfernt werden. 
Das Anhängsel bestand aus Gewebe und Fett und konnte von den Chirurgen erfolgreich entfernt werden. 
Journal of Pediatric Surgery Case Reports

In einem ländlichen Krankenhaus im Nordosten Mexikos wurde ein Mädchen geboren, das die Ärzte in Staunen versetzte. Denn es kam mit einem extrem seltenen, fünf Zentimeter langen "echten Schwanz" zur Welt. "Das Vorhandensein von Schwänzen bei Menschen ist extrem selten", schreiben die Autoren in dem Fallbericht, der im Journal of Pediatric Surgery veröffentlicht wurde. 

Gutartiges Anhängsel

Bei der ersten Untersuchung entdeckten die Ärzte den Po-Fortsatz, der etwa 5,7 Zentimeter lang und mit Haaren bedeckt war. Bilder zeigen das Anhängsel, das wie gerolltes Plastilin aussieht. Eine anschließende Röntgenuntersuchung zeigte keine Anomalien oder Knochenstrukturen im Inneren des Schwanzes, was darauf hindeutet, dass es sich bei der hinteren Ausstülpung nicht um einen rudimentären Schwanz – ein Überbleibsel der Evolution – handelt. Vielmehr handelte es sich um einen "echten Schwanz", ein gutartiges, nur aus Gewebe und Fett bestehendes Anhängsel, von dem es nur 40 dokumentierte Fälle in der Humanliteratur gibt.

Kind gesund

Das Vorhandensein der Ausstülpung war besonders merkwürdig, da das Mädchen von "gesunden Eltern in ihren späten Zwanzigern" geboren wurde und laut der Studie keine Vorgeschichte von Strahlenbelastung oder Infektionen im Mutterleib hatte. Glücklicherweise war das Kind – abgesehen von seiner fünften Gliedmaße – völlig gesund. 

Als die Ärzte das Mädchen zwei Monate später erneut untersuchten lag ihre Gewichtszunahme und ihr Wachstum im Normbereich. Zu diesem Zeitpunkt war die hintere Ausstülpung des Babys bereits 0,8 Zentimetergewachsen war. Nachdem der Schwanz keine Hautschäden aufwies, konnte er von den Chirurgen erfolgreich entfernt werden.

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