Gesundheit

Sensation! OP-Team entfernt Baby acht Föten

In Indien ist im Oktober ein Baby mit acht Föten zur Welt gekommen. Jetzt gelang es den Ärzten, diese zu entfernen.

Christine Scharfetter
Für das Ärzteteam des  Rani Children Hospital & Research Centre in Ranchi war das Neugeborene mit acht Föten im Bauch ein außergewöhnlichen Fall. (Symbolbild)
Für das Ärzteteam des  Rani Children Hospital & Research Centre in Ranchi war das Neugeborene mit acht Föten im Bauch ein außergewöhnlichen Fall. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

In der indischen Stadt Ramgarh Cantonment hatten es Ärztinnen und Ärzte mit einem ganz besonderen medizinischen Fall zu tun: Ein CT-Scan bei einem erst 21 Tage alten Baby offenbarte, dass die kleine Patientin acht Föten in ihrem Bauch trug.

Ein seltener Fall von Fetus-in-Fetu-Syndrom (FIF), auch Fetale Inklusion genannt. Dabei handelt es sich um eine sehr seltene Entwicklungsstörung, die bei Mehrlingsschwangerschaften auftreten kann. Weltweit sind weniger als 200 derartige Fälle bekannt. Dass gleich acht Föten aus einem Menschen entfernt werden müssen ist, laut dem indischen Ärzteteam, der erste Fall bei einem Patienten im Kindesalter.

So kommt es zum FIF

Über die Ursachen des Fetus-in-fetu-Syndrom bestehen zwei Theorien: Einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sich beim kleineren der beiden Föten um eine Art Tumor handle, der die Zellen eines Menschen teile, und beispielsweise Teile einer Wirbelsäule aufweise. Andere sehen darin einen eigentlichen "Zwilling", der vom anderen Fötus "absorbiert" werde. In anderen Worten: Die Zellen des einen Fötus wandern im Mutterleib in den Körper des anderen.

Ähnlicher Fall auch in Israel

Die Ärztinnen und Ärzten konnten die acht Föten in einer rund anderthalbstündigen Operation entfernen. Das Mädchen erhole sich gut und befinde sich in einem guten Zustand, wie unter anderem Indiatoday.com berichtet.

Erst im vergangenen Jahr ist in Israel ein Mädchen zur Welt gekommen, das einen toten Fötus in sich trug. Anders als bei der kleinen Inderin, bei der die Diagnose erst nach der Geburt fiel, konnten sich bei ihr Medizinerinnen und Mediziner schon darauf einstellen: Sie hatten den Fötus zu einem späten Zeitpunkt in der Schwangerschaft erkannt und die Entfernung des "Zwillings" direkt nach der Geburt durchgeführt. Es war das erste Mal, dass die Diagnose pränatal gestellt wurde.

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