Harte Kritik an ÖGK

"Extreme Schmerzen" – Wolfgang (65) leidet jeden Tag

Arge Schmerzen statt Hilfe: Wolfgang (65) muss monatelang auf eine wichtige Behandlung warten – oder extra zahlen. Er fühlt sich im Stich gelassen.
Lea Strauch
29.07.2025, 03:00
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Er hat mehrere schwere Erkrankungen, lebt von einer Invalidenpension – und kämpft täglich mit extremen Schmerzen. Was Wolfgang Lenz (65) aus Linz wirklich hilft, bezahlt die Gesundheitskasse nun aber nur noch in begrenztem Ausmaß. Für den Patienten heißt das: monatelang leiden oder tief in die Tasche greifen.

"Ich habe eine kaputte Wirbelsäule, operieren kann man da nichts", erzählt der 65-Jährige "Heute". Und das ist nur die Spitze: Der Linzer ist außerdem Diabetiker, leidet an einer Herzinsuffizienz und überlebte nur knapp ein Aortenaneurysma. Um die Qualen auszuhalten, gibt es für Lenz meist nur einen Weg: "Schmerzmittel en masse."

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Konkret nimmt Lenz täglich rund zehn Tabletten. Was aber wirklich hilft – zumindest für kurze Zeit – ist eine CT-Blockade. Dabei werden Medikamente gezielt an eine Stelle in die Wirbelsäule gespritzt. Die Behandlung als unangenehm zu beschreiben, wäre untertrieben: "Wenn es nicht notwendig wäre, würde ich es nicht machen", sagt er. Aber: "Zwei bis drei Tage habe ich dann gar keine Schmerzen."

"Ist es notwendig, Leute so zu sekkieren?"

Eine Zeit lang habe mit der Behandlung im Krankenhaus der Diakonissen in Linz "alles tadellos funktioniert". Jetzt gebe es auf einmal nur mehr ein kleines Kontingent, das von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) gezahlt wird. Warum? "Keine Ahnung. Man bekommt ja keine Auskunft", ist Lenz frustriert.

Für den 65-Jährigen heißt das jetzt: entweder monatelang auf einen Termin warten oder zahlen. Kostenpunkt: 180 Euro. "Ist denn das notwendig, Leute die eh schon bedient sind, so zu sekkieren?" Er fühlt sich von der ÖGK "veräppelt".

"Die letzte Einspritzung hatte ich Ende Mai", erklärt der 65-Jährige. Eigentlich hätte er gerne einen neuen Termin im August, um mit den Schmerzen klarzukommen. Weil das Kontingent aber schon aufgebraucht ist, kann Lenz erst wieder im November unter die Nadel.

"Das heißt für mich mehr als zwei Monate extra extreme Schmerzen, die nicht sein müssten." Für den früheren Termin zahlen ginge sich mit der Invalidenpension von 1.420 Euro einfach nicht aus. Die ganzen Medikamente müsse er ja immerhin auch bezahlen: "Jeder Cent fehlt, wenn man ihn extra ausgeben muss. Es ist wirklich keine Gaudi."

{title && {title} } Lstr, {title && {title} } Akt. 29.07.2025, 17:00, 29.07.2025, 03:00
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