F1-Piloten sudern: Safety-Car ist einfach zu lahm

Nicht nur die Formel 1-Boliden selbst sind im ständigen Wandel, auch das Safety-Car bekommt Jahr für Jahr ein neues Modell. Doch der Mercedes-AMG GT, der das Feld nach einem Unfall sicher über die Strecke führt, sorgt bei den Piloten immer wieder für Beschwerden.

"Warum fährt der so langsam", schimpfte Lewis Hamilton in Spa über das lahme Safety Car in sein Funkgerät. Auch in Baku war der Brite nicht mit dem Tempo von Bernd Mayländer zufrieden. In beiden Fällen schrumpfte sein Vorsprung drastisch zusammen.

Mayländer: "Musste das Feld zusammenführen"

Mayländer, der das Safety-Car seit dem Jahr 2000 lenkt, erklärt bei "Motorsport-Total", warum das Tempo so gering war: "Ich kann das aus der Fahrersicht verstehen, ich hätte auch keine Freudensprünge gemacht. Ich hatte aber die Anweisung, ein bisschen langsamer zu fahren, um das Feld schneller wieder zusammenzubekommen, damit für eine längere Zeit an der Strecke gearbeitet werden konnte."

Für die aktuellen Formel 1-Boliden ist das Safety-Car dennoch ein wenig zu lahm: "Das liegt auch daran, dass die Formel-1-Autos in der Kurve deutlich schneller geworden sind. Auf den Geraden gibt es im Normalfall nie Klagen, wenn ich meine normale Geschwindigkeit fahre. Es geht immer nur um die Kurvengeschwindigkeiten und die Bremspunkte. Und die Fahrer haben jetzt den Eindruck, dass sie dem Safety-Car langsamer hinterher fahren, was daran liegt, dass sie sonst schneller sind", erklärt Mayländer.

Hamilton will mehr Tempo

Lewis Hamilton wünscht sich mehr Tempo: "Es ist egal, welches Straßenauto man nimmt, es wird immer langsamer als unsere Autos sein." Mayländer weißt das auch, kontert aber: "Wenn du einen Rennwagen hinstellst, dann bist du vielleicht schnell genug, damit sich die Fahrer nicht mehr beklagen, aber es hat ja einen sicherheitsrelevanten Hintergrund, wenn das Safety-Car auf die Strecke geschickt wird. Ein Safety-Car soll ja das Feld einbremsen." (pip)