Um das Rennen im Fürstentum an der Cote d'Azur spannender zu machen, führte die Formel 1 für die diesjährige Auflage eine spezielle Reifen-Regel ein. Jeder Pilot musste zweimal an die Box, drei unterschiedliche Reifensätze verwenden. Die Konsequenz daraus war jedoch ein Brems-Rennen, in dem vor allem die Racing Bulls und Williams das Feld aufhielten, um Zeit für die Boxenstopps zu gewinnen.
Bei Mercedes-Mann George Russell führte dies zu einer Kurzschlussreaktion. Der Brite kürzte einfach in der Hafenschikane ab, um an Williams-Fahrer Alexander Albon vorbeizukommen. Dafür erhielt der "Silberpfeil"-Star eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, landete schließlich auf dem elften Platz und damit außerhalb der Punkteränge.
Während "ORF"-Experte Alexander Wurz drei Streckenänderungen vorschlug, um den Rennklassiker zu retten, brachte der so frustrierte Russell derweil einen radikalen Vorschlag ins Spiel. Im Fürstentum sei das Qualifying am Samstag schließlich ein echter Höhepunkt, während der Große Preis am Sonntag oft zu einer Bummelfahrt verkommen würde. "Für alle Fahrer ist das Qualifying der aufregendste Moment des Wochenendes. Akzeptieren wir, dass es kein Rennen, sondern ein Qualifying-Rennen geben soll? Dann fährt man ein Qualifying am Samstag und eines am Sonntag", schlug der Brute radikale Änderungen vor.
"Der Fahrer, der am Samstag die Pole holt, bekommt ein paar Punkte und eine kleine Trophäe. Der Fahrer, der das am Sonntag schafft, bekommt einige Punkte mehr", führte Russell, immerhin auch Direktor der Fahrer-Vereinigung "GPDA", weiter aus, ohne aber ins Detail zu gehen.
Eine derartige radikale Änderung des Monaco-Rennprogramms würde am Renn-Spektakel voller Blitzlichtgewitter und Glamour im Staat der Reichen aber nichts ändern, wie Russell süffisant ergänzte. "99 Prozent der Menschen in Monaco nippen auf den Yachten an ihrem Champagner, also ist es ihnen egal", so der Mercedes-Star. Und echte Rennsportfans würden ohnehin den Wert des Qualifyings zu schätzen wissen.
Dass es tatsächlich zu einer derart radikalen Änderung des Rennwochenendes kommt, darf aber bezweifelt werden.