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F1-Team engagiert Frau als Testpilotin

Heute Redaktion
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Maria de Villota wurde überraschend als Testfahrerin für das Formel-1-Nachzüglerteam Marussia präsentiert. Die 32-Jährige wird zumindest am Ende der Saison in den Genuss kommen, den Boliden pilotieren zu dürfen.

Bei Marussia ging es zuletzt drunter und drüber. Das Auto wurde nicht rechtzeitig für die Testfahrten fertig, dann fiel man mit dem MR01 in dieser Saison an den Start gehen werden, präsentiert.

Dennoch wird der Rennstall, wie bereits in der vergangenen Saison, aufgrund der fehlenden Testkilometer nur am Ende des Feldes zu finden sein. Doch mit einem PR-Gag schafften es die Russen nun in die Schlagzeilen, denn als einziges Team hat man in dieser Saison eine Frau als Pilotin engagiert.

Maria de Villota freut sich auf ihre Aufgabe als zukünftige Test- und Ersatzfahrerin: "Ich bin sehr froh, zum Testfahreraufgebot von Marussia zu gehören. Für mich ist das eine fantastische Gelegenheit, eng mit einem Formel-1-Team zusammenzuarbeiten und Erfahrung zu sammeln, die mir im Verlauf meiner weiteren Karriere zu Gute kommen sollte."

"Ich freue mich schon sehr darauf, am ersten Rennwochenende in die Arbeit des Teams eingebunden zu werden. Für mein Ziel, als Fahrer den Schritt in die Formel 1 zu schaffen, ist das sehr hilfreich", so die 32-Jährige, der es offensichtlich nicht an Selbstvertrauen mangelt.

Keine beeindruckende Biographie

Denn wirft man einen Blick auf ihren motorsportlichen Werdegang, findet sich nichts Herausragendes. In den Nachwuchsserien war sie eher Mittelmaß. Zuletzt fuhr sie in der relativ unbedeutenden Superleague Formula, der Rennserie der Fußballklubs, für Athletico Madrid.

Die Chancen, die Fahrkünste der Tochter des Ex-F1-Piloten Emilio de Villota (2 GP-Starts) zu erleben, wird sich wohl erst am Ende der Saison bieten. Marussia will die 32-Jährige beim Young Driver Test in Abu Dhabi, bei dem die Teams ihre Nachwuchspiloten Erfahrungen sammeln lassen, an den Start schicken.

Wenige weibliche Glanzstunden

Frauen gab es erst wenige in der Formel 1. Die letzte, die es versuchte, war die Italienerin Giovanna Amati, die sich 1992 jedoch für kein Rennen qualifizieren konnte und nach nur drei Grand Prix durch den späteren Weltmeister Damon Hill ersetzt wurde. Die erfolgreichste Frau war Lella Lombardi, die 1975 beim abgebrochenen Grand Prix von Spanien (fünf tote Zuschauer) einen halben Punkt einfuhr.