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F1: Vettel siegt, Titel- entscheidung aber vertagt

Heute Redaktion
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Sebastian Vettel hat den Formel 1-Grand Prix von Japan in Suzuka für sich entschieden, seinen vierten Weltmeistertitel aber noch nicht fixieren können. Der Deutsche verwies Teamkollegen Mark Webber und Lotus-Piloten Romain Grosjean auf die Plätze. Fernando Alonso im Ferrari hielt die WM-Wertung mit Platz vier zumindest bis zum Grand Prix in Indien in zwei Wochen noch offen.

Sebastian Vettel hat den Formel 1-Grand Prix von Japan in Suzuka für sich entschieden, seinen vierten Weltmeistertitel aber noch nicht fixieren können. Der Deutsche verwies Teamkollegen Mark Webber (+7,1 Sekunden) und Lotus-Piloten Romain Grosjean auf die Plätze. Fernando Alonso im Ferrari hielt die WM-Wertung mit Platz vier zumindest bis zum Grand Prix in Indien in zwei Wochen noch offen.

Beim nächsten Grand Prix reicht Sebastian Vettel nun Platz Fünf, um den vierten WM-Titel endgültig zu fixieren. Alonso im Ferrari hat nach dem Japan-Grand Prix 90 Punkte Rückstand.

Vettel stellte zudem einen neuen Rekord auf. Der Sieg in Japan war sein Fünfter in Serie. Das haben vor ihm erst fünf andere Piloten geschafft, darunter Michael Schumacher oder Nigel Mansell. Der Deutsche fuhr seinen insgesamt neunten Saisonsieg und den 35. insgesamt ein.

"Ichiban! Ichiban!"

"Ichiban! Ichiban!" ("Erster! Erster!") schrie Vettel nach der Zieldurchfahrt in den Funk, nachdem er sich mit einer taktischen Meisterleistung den 35. GP-Sieg in Folge geholt hatte. Aber selbst sein fünfter Triumph in Folge - nur wenige haben das vor ihm schon geschafft - war noch nicht genug, um wie 2011 schon in Suzuka den Titelgewinn zu feiern. "Es ist egal, dass die WM noch nicht entschieden ist. Hier zum vierten Mal zu gewinnen, ist ganz besonders, weil ich diese spezielle Strecke liebe", freute sich der 26-jährige Champion dennoch außerordentlich.

Red Bull splittete Strategie

Vettels Sieg war Ergebnis einer taktischen Meisterleistung, nachdem Red Bull entschieden hatte, die Renn-Strategien zu splitten und Pole Halter Webber mit drei, Vettel aber mit nur zwei Stopps fahren zu lassen. Ausschlaggebend dafür war ein relativ schlechter Start der beiden Bullen-Autos, während der am Ende Renn-Dritte Romain Grosjean im Lotus einen Blitzstart fabriziert hatte.

Vettel schlitzte zudem schon in Kurve eins den rechten Hinterreifen des Mercedes von Lewis Hamilton auf, sein eigener Frontflügel blieb dabei wie durch ein Wunder unversehrt. Auch sonst gab es reichlich Action auf der besten Rennstrecke der Welt, obwohl Webber und der lange auf Platz drei dahinfahrende Vettel aus der Box immer wieder gezügelt wurden, um die Reifen zu schonen.

"Mein Start war schlecht"

Es sollte sich lohnen. "Mein Start war schlecht, ich hatte kaum Grip. Und dann ist auch noch das mit Lewis passiert. Aber dann haben wir unseren Rhythmus gefunden und die Entscheidung, lange draußen zu bleiben und die anderen später unter Druck zu bringen, das hat fantastisch funktioniert", erklärte Vettel.

Als Letzter der vorne liegenden Piloten kam er deshalb zum zweiten Boxenstopp, schnappte sich 13 Runden vor Schluss den zweitplatzierten Grosjean. Der führende Webber musste wie erwartet nochmals rein, selbst die weichere Reifenmischung reichte dem Australier beim Schlussangriff aber nur noch, um in der vorletzten Runde Grosjean von Platz zwei zu verdrängen.

"Es sieht wirklich gut aus"

Vettel kann nun am 27. Oktober in Indien zum vierten Mal in Folge Weltmeister werden, wenn er vor dem Spanier ins Ziel kommt oder zumindest Fünfter wird. Bleibt Vettel in Noida punktlos, darf Alonso maximal Dritter werden. "Jetzt genieße ich erst Mal diesen Tag", winkte Vettel aber noch auf dem Japan-Podest ab. "Wir haben jetzt einen ordentlichen Vorsprung, es sieht wirklich gut aus. Aber es ist nicht vorbei, bevor es nicht wirklich vorbei ist und lassen deshalb nicht nach."

Alonso weiß hingegen längst, dass die Sache gelaufen ist. Der Ferrari war auch in Japan viel zu langsam. "Aber es ist gut, wenn der Kampf um den Titel noch offen ist, da gibt es in Indien doch mehr zu reden", sagte der Spanier, der nun zumindest den Rekord an meisten WM-Punkten hält, grinsend. Dem Asturier ist klar: "Selbst wenn Sebastian gar nichts mehr tut, müsste ich alle vier Rennen gewinnen. In dieser Position sind wir aber nicht."