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F1: Warum der Letzte wie ein Sieger gefeiert wird

Heute Redaktion
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2011 verlor Robert Kubica bei einem Unfall fast den Arm. Nun steuert er wieder ein Formel-1-Auto, fährt aber nur hinterher. Die Fans feiern ihn dennoch...

Letzter in der Fahrer-Wertung, 0 Punkte, nur zweimal war ­bisher einer langsamer als er. Robert Kubica war sein Leben lang ein Kämpfer. Doch nun mag selbst er nicht mehr den großen Angriff ausrufen. So verkorkst waren die ersten acht Saisonrennen in der Formel 1 mit Williams. "Wir müssen sicherstellen, dass wir das Beste aus dem machen, was wir haben." Das sagt er vor dem Grand Prix von Österreich (15.10 Uhr, "Heute" tickert live).

2008 in Kanada war Kubica noch der bislang einzige Sieger für Sauber. Nun ist er am anderen Ende angelangt. Ein Sieger ist er trotzdem. Der 34-Jährige hat Dramatisches erlebt, sein rechter Arm zeugt davon. ­Tiefe und breite Narben zieren ihn. Es ist die Erinnerung an den Unfall, der ihn beinahe das Leben gekostet hätte.

Es geht halt irgendwie

Es geschah bei einer Rallye nahe Genua im Frühjahr 2011. Kubica war in eine Leitplanke gedonnert, diese bohrte sich mittig in seinen Skoda Fabia. In einer siebenstündigen Operation retteten die Ärzte die Extremität. Die Vorstellung, dass der Pole je wieder Autorennen fahren können würde, grenzte an ­Utopie.

Nun ist er zurück.

Aber wie kriegt er es nur hin, derart eingeschränkt einen Rennwagen bei über 300 km/h auf der Strecke zu halten und dabei allerhand Knöpfe zu bedienen? Es scheint, als wüsste er die Antwort selber nicht genau. Es geht halt irgendwie. Kubica sagt: "Ich bin glücklich, wie mein Körper reagiert. Da ist kein Zweifel mehr. Überhaupt sollte keiner Zweifel haben. Die Limitierungen, die ich habe, hindern mich nicht ­daran, auf einem guten Niveau in der Formel 1 zu fahren."

Nur leider ist das Auto derzeit mehr Bremsklotz als der Körper. In Spielberg startet Kubica immerhin als 18. von 20 Piloten in das Rennen...

(20 Minuten)