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Fabian Leimlehner im Heute-Gespräch

Heute Redaktion
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Bild: AFP

Das Olympiadorf in London (GB) füllt sich. Mit Turner Fabian Leimlehner bezog am Sonntag der erste Österreicher Quartier. "Ich habe mich noch gar nicht informiert, wer mein Zimmernachbar sein wird", erzählt der 24-jährige Modellathlet im Heute-Gespräch.

Das Olympiadorf in London (GB) füllt sich. Mit Turner Fabian Leimlehner bezog am Sonntag der erste Österreicher Quartier. "Ich habe mich noch gar nicht informiert, wer mein Zimmernachbar sein wird", erzählt der 24-jährige Modellathlet im Heute-Gespräch.

Besser weiß "Leimi" über den Stellenwert seiner Qualifikation Bescheid. Er ist der erste rot-weiß-rote Turner bei Sommerspielen seit 1960. "Ein Meilenstein, das könnte der Beginn einer neuen Ära sein." Nicht nur für ihn, sondern für die ganze Sportart. "Dem Verband tut es extrem gut. Jetzt müssen wir die Plattform Olympia optimal nutzen. Das würde es einfacher machen, Sponsoren und Förderungen zu bekommen."

Dass das Interesse der breiten Öffentlichkeit ein Ablaufdatum hat, ist Leimlehner aber bewusst. "Es wird nach den Spielen wieder vier Jahre ruhig zugehen, was sehr schade ist. Unsere Erfolge sollten auch nach London registriert werden." Immerhin zählt der Debütant in der Disziplin Reck zu den Besten der Welt – im Vorjahr führte er sogar die Rangliste an.

Hier das ganze Interview mit Fabian Leimlehner:


Du bist als erster ÖOC-Athlet ins Olympiadorf eingezogen. Was hast du eigentlich mitgenommen, außer der offiziellen Kleidung?

Nichts Ungewöhnliches, ich brauch nicht viel. Ein paar Hemden, Laptop und natürlich eine Videokamera.

 


Wer ist dein Zimmernachbar?

Das weiß ich noch gar nicht. Auf jeden Fall jemand von unserem Team. Das ÖOC hat gesagt, sie versuchen die Athleten so einzuteilen, dass immer die in einem Apartment sind, die in etwa zeitgleich Wettkampf haben. Angeblich ist der "Lupo" Paischer am selben Tag wie ich dran.

 


Vielleicht hast du es gelesen: Die Betten eurer Zimmer werden nach den Spielen verkauft. Von welchem Sportler würdest du es erwerben?

Nachdem es Einzelbetten sind, kann ich eigentlich gar keines brauchen. Da wird es für meine Freundin und mich eng. Aber wenn von unserem Team jemand Gold holt, würde ich wohl das Bett nehmen.

 


Im Olympiadorf wirst du sicher dem einen oder andern Superstar über den Weg laufen. Auf wen freust du dich besonders?

Roger Federer und Usain Bolt. Von ihnen würde ich mir ein Autogramm holen. Witzig ist ja, dass ich in der Schweiz quasi im Nachbardorf von Federer aufgewachsen bin. Getroffen hab ich ihn leider nie.

 


Wer drückt dir in London vor Ort die Daumen?

Meine Familie wird da sein, meine Freundin und sicher auch ein paar meiner Kumpels.

 


Gehst du mit denen dann auf ein Pint und Fish and Chips?

Nach dem Wettkampf auf jeden Fall, da darf ich mir das gönnen. Und: Ich werde sicher nicht der einzige aus unserem Team sein. Die Eröffnungsfeier lasse ich aber aus, das hole ich bei der Abschlussveranstaltung nach.

 


Zum Sportlichen: Du bist der erste österreichische Turner seit 1960, der sich für Olympia qualifiziert hat. Was bedeutet das für dich?

Das ist ein Meilenstein, ein riesiger Erfolg. Vor allem tut es unserer Sportart extrem gut. Vielleicht der Beginn einer neuen Ära. Das öffentliche Interesse ist enorm gestiegen. Das tut gut und war auch unser Ziel. Die Plattform Olympia müssen wir nutzen. Denn das erleichtert in der Zukunft hoffentlich, Sponsoren zu finden und Förderungen zu bekommen.

 


Das heißt du genießt es, jetzt im Rampenlicht zu stehen.

Natürlich, man muss das jetzt auskosten. Ich bin Realist und weiß, dass es danach wieder für vier Jahre eher ruhig zugehen wird. Was schade ist. Ich würde mir wünschen, dass auch abseits von Olympia unsere Erfolge registriert werden.

 


Turnen ist eine sehr komplexe Sportart. Kannst du kurz beschreiben, wie der Wettkampf abläuft?

Der wichtigste Tag ist eigentlich die Quali. Ich bin gleich am 28. Juli um 15:30 Uhr Ortszeit dran. Da werden alle sechs Disziplinen abgeturnt und dann weiß man schon, wohin die Reise geht.

 


Was ist dein Zeil?

Ein Platz unter den Top 20. Mit einer sauberen Leitung am Reck sollte sich das ausgehen.

 


Deine Paradedisziplin?

Reck, auf jeden Fall, dort gehöre ich zum Kreis der erweiterten Weltspitze. Im Vorjahr war ich sogar Nummer eins der Rangliste. Aber das darf man nicht überbewerten, ich hab zum Beispiel keinen einzigen Weltcup gewonnen. Es ist ähnlich wie beim Tennis. Bei jedem Wettkampf sammelt man Punkte. Die Chinesen schicken aber immer andere Athleten zu den Events, in Österreich haben wir diese Dichte nicht und so komme ich zu mehr Einsätzen und mehr Punkten.

 

 


Neben dem Sport ist bei Olympia auch immer die Sicherheit ein zentrales Thema. Beschäftigt dich das?

Nein, überhaupt nicht. Das ist nicht meine Aufgabe. Ich konzentriere mich lieber auf meine Leistung.

 

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