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Fair Play: Ascoli schenkt Reggina Tor

Heute Redaktion
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Daran sollte sich Frankreichs Nationaltrainer Raymond Domenech ein Beispiel nehmen: Im Kellerduell der zweiten italienischen Liga schoss Ascoli ein Tor, als ein Reggina-Spieler verletzt am Boden lag. Nach wütenden Protesten ließ Ascoli aber widerstandslos den Ausgleichstreffer zu.

In der 16. Spielminute verletzte sich Reggina-Verteidiger Carlos Valdez und wollte ausgewechselt werden. Er versuchte, den Ball ins Aus zu befördern, doch sein Schuss war zu schwach und wurde von Ascolis Vincenzo Sommese abgefangen. Während die Reggina-Abwehr das Spiel einstellte, sprintete Sommese Richtung Tor und spielte den tödlichen Querpass zum 1:0.

Die Gäste aus Reggina waren dermaßen in Rage, dass Sekunden später eine kleine Schlägerei inklusive Platzverweis ausbrach. Ascoli-Trainer Bepi Pillon rief daraufhin sein Team zu Beratschlagungen zu sich. Als der Schiedsrichter die Partie wieder anpfiff, luden die Ascoli-Spieler die Gäste aus Reggina ein, doch einfach den Ausgleich zu schießen. Dankbar spazierte Biagio Pagano mit dem Ball an den stehenden Ascoli-Verteidigern vorbei und schob locker ein.

Ascoli-Fans aufgebracht

Doch nicht alle waren von dieser großartigen Fair-Play-Geste begeistert. Das Team von Ascoli musste sich zwei Stunden lang vor den eigenen Fans in der Kabine verstecken, denn Reggina gewann trotz numerischer Unterlegenheit mit 3-1. Dabei hätte Ascoli die drei Punkte im Abstiegskampf dringend gebraucht.

Auch "Sünder" Vincenzo Sommese war unzufrieden: "Ich hätte denen das Tor nicht geschenkt. Wozu denn? Die hatten mich schließlich schon verhauen." Doch Trainer Pillon stellte die Gegenfrage: "Sollten wir in Ascoli denn so dastehen wie die Franzosen gegen Irland?"