Hundewelpen, Rehe, Kaninchen

Fake-Tiere für Klicks: Neuer Insta-Hype polarisiert

Influencerinnen schmücken ihre Posts mit süßen Tieren. Das Problem: Alle sind KI-generiert. Die Meinungen darüber sind gespalten, Tierschützer warnen.
Nick Wolfinger
01.12.2025, 11:47
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Ein neuer Trend erobert die sozialen Medien: Influencerinnen nutzen generative künstliche Intelligenz (KI), um sich mit niedlichen, aber virtuellen Tieren zu präsentieren. Dieses Phänomen, das an einen Live-Action-Disney-Film erinnert, zielt natürlich darauf ab, Aufmerksamkeit und Klicks zu generieren. Mithilfe von KI-Tools fügen die Content-Creatorinnen ihren Fotos hyperrealistische Tiere hinzu, von Kaninchen über Welpen bis hin zu Pferden. Auch in Österreich ist dieser Trend bereits angekommen.

Billiger Trick mit großer Reichweite

Die Welle dieser "Foto-Surrealismen mit süßen Tieren" kam durch ein Posting auf X ans Licht, der fast 27 Millionen Aufrufe verzeichnete.

Mehrere Influencerinnen sind auf den Zug aufgesprungen. Beispielsweise teilte die deutsche Beauty- und Mode-Influencerin Anna Wein mit ihren 800.000 Followern ein Bild, auf dem sie von digital erschaffenen "101" Dalmatinern umgeben ist. In der Bildunterschrift schwärmt sie: "Einfach ich, wie ich meinen Traum lebe".

Das Erstellen dieser Bilder ist relativ einfach und kann durch eine Vielzahl von Online-KI-Tools erfolgen, wobei Google Gemini zu den beliebtesten gehört. Um diese Bilder zu generieren, lädst du einfach ein eigenes Foto hoch – idealerweise eine Ganzkörperaufnahme – und gibst der KI dann eine klare Anweisung, welche Tiere hinzugefügt werden sollen (z. B. "Füge dem Bild hinzu: drei goldene Labradoodles zu meinen Füßen, zwei sitzen und einer steht").

Gemischte Gefühle und Kritik

Die Öffentlichkeit reagiert auf diese "tierbasierten Deepfakes" mit gemischten Gefühlen. Einige Nutzer sind sich unsicher, ob der Trend "cool oder beängstigend" ist. Es gibt jedoch auch lautstarke Kritik, die von generellem Unverständnis, zum Beispiel, warum man ein Pferd per KI in seinen Flur stellen sollte, bis zu moralischen Fragen reicht: "Geh doch einfach ehrenamtlich in einem Tierheim arbeiten."

Das ernste Problem hinter den süßen Bildern

Obwohl die virtuellen Kreaturen oft einfach nur niedlich sind, birgt die rasche Verbreitung dieser hyperrealistischen KI-Tier-Deepfakes ein ernstes Problem für soziale Medien und den Tierschutz.

Naturschützer haben bereits gegen die allgegenwärtigen KI-generierten Wildtier-Clips gewettert, zu denen bizarre, nicht-reale Spielszenen zwischen Füchsen, Katzen oder Kaninchen auf Trampolinen gehören.

Wissenschaftler warnten in einer im Fachmagazin "Conservation Biology" veröffentlichten Studie, dass diese vermenschlichten (anthropomorphen) Clips "Eigenschaften, Verhaltensweisen, Lebensräume oder Beziehungen zwischen Arten darstellen, die nicht real sind". Die Fake-Videos können Menschen dazu verleiten, sich diesen Tieren in freier Wildbahn zu nähern oder sie sogar illegal zu erwerben, ein Risiko für Mensch und Tier.

{title && {title} } NW, {title && {title} } Akt. 01.12.2025, 17:19, 01.12.2025, 11:47
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