Niederösterreich

Fall Leonie – Angeklagter (23) hatte Martyrium gefilmt

Die 3 Angeklagten im Fall Leonie müssen im Herbst vor Gericht, ein Video belastet die drei Afghanen (19, 19, 23) schwer.

Leonie mit ihrer Kornnatter
Leonie mit ihrer Kornnatter
privat (von Eltern ausgesucht)

Die Anklage  im Fall Leonie wurde vor einigen Tagen eingebracht, nach 30 Tagen ist diese dann rechtskräftig und dann erst wird ein Prozesstermin festgesetzt. Sprich, die drei Afghanen werden vermutlich zwischen Ende August und Oktober 2022 vors Wiener Landl treten müssen (es gilt die Unschuldsvermutung).

"Londoner Verdächtiger" hatte Video

Dabei wird Opferanwalt Florian Höllwarth einen Ausschluss der Öffentlichkeit beantragen, denn vor Gericht sollen Videos von der abscheulichen Tat gezeigt werden - mehr dazu hier. Denn der als Flüchtling getarnt nach England geflohene 23-Jährige, der erst nach Monaten von Zielfahndern in London in einem Afghanenviertel geschnappt werden konnte und rund zehn Vorstrafen haben soll, hatte die mutmaßliche Tat bzw. Teile davon gefilmt und Clips davon auf seinem Smartphone aufgehoben.

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    Leonie mit Burger und gut gelaunt im Zug.
    Leonie mit Burger und gut gelaunt im Zug.
    privat

    Durch das Video sollen der Mieter (19) der Mini-Wohnung, der angebliche Freund (19) von Leonie sowie der 23-Jährige schwer belastet werden. Der von Astrid Wagner vertretene mutmaßliche Freund der 13-Jährigen hatte stets angegeben, erst 16 Jahre jung zu sein und selbst Opfer zu sein. Er sei selbst betäubt worden und sei dadurch selbst sozusagen Opfer. Der mindestens 19 Jahre alte Afghane soll durch das Video aber auch schwer belastet werden. Auch ein knapp 40-seitiges Gutachten soll das Trio belasten - mehr dazu hier. Die Schwester des Angeklagten versucht indes in Interviews, die Öffentlichkeit von der Harmlosigkeit ihres Bruders zu überzeugen. "Er konnte ja kein Deutsch, war erst 2 Monate in Österreich", so die Schwester.

    Tod und Beerdigung

    Rückblick: Die 13-jährige Schülerin aus Tulln an der Donau war am 26. Juni 2021 gegen 2 Uhr früh mit zwei jungen Männern mit in die Wohnung nach Wien-22 gekommen, soll dort sieben XTC-Tabletten in einen Eistee untergejubelt bekommen haben. Das Mädchen kippte weg, soll mehrmals vergewaltigt worden sein und schließlich aufgehört haben zu atmen. Als das Mädchen das Bewusstsein verloren hatte, stellten es die Männer unter die Dusche, flößten ihm Joghurt ein und legten den leblosen Körper schließlich auf einem Grünstreifen unweit der Wohnung ab.

    Passanten fanden die leblose Leonie am Morgen des 26. Juni, riefen die Rettung, der Notarzt konnte nichts mehr tun. Erst am 20. August, also nach quälenden zwei Monaten für die Eltern, konnte Leonie in Wien-Simmering beerdigt werden - mehr dazu hier.

    Laut Anklage sollen die drei Beschuldigten bereits beim Betreten der kleinen Wohnung in Wien-Donaustadt beschlossen haben, Leonie unter Drogeneinfluss zu setzen und gemeinsam zu vergewaltigen. Den Tod sollen sie jedoch nicht geplant haben, dies bewahrte sie auch vor einer Mordanklage. Dennoch ist das Strafausmaß gleich hoch wie bei Mord: Bis zu lebenslanger Haft erwartet den Erstangeklagten (23). Die anderen beiden Beschuldigten waren bei der mutmaßlichen Tat erst 18 Jahre alt (oder älter, aber unter 21 Jahre, Anm.), sie haben vorm Schwurgericht eine Höchststrafe von bis zu 20 Jahre zu befürchten.

    "Will sehen, wenn Männer Urteile ausfassen"

    Ab Ende August rechnet der renommierte Verteidiger Florian Höllwarth, der auch die Eltern von Leonie vertritt, mit einem Prozess. Die 41-jährige Mutter hat mehrere, persönliche Erinnerungsstücke von Leonie aufgehoben und weiß noch nicht, ob sie den Prozess im Herbst gänzlich mitverfolgen will. "Ich weiß nicht, ob ich das schaffe und ob das gut für uns ist. Beim Urteil will ich aber dabei sein, ich will sehen, wie diese Männer hoffentlich die Höchststrafen ausfassen", so Mutter Melanie P. zu "Heute".

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      Die Zeit vergeht, die Liebe bleibt - baba Leonie
      Die Zeit vergeht, die Liebe bleibt - baba Leonie
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