Die Heidi Horten Collection startet ab morgen mit einer neuen Ausstellung in den Frühling: "Experiment Expressionismus. Schiele meets Nosferatu". "Heute" durfte schon vorab einen Blick in die spannende Schau werfen, "ein Parcours durch die Lebenswelt von 1910 bis in die 30er-Jahre", erklärt Museumsdirektorin Agnes Husslein.
Neben den deutschen Expressionisten, die einen Schwerpunkt in der Sammlung darstellen, zeigt die Schau auch österreichische Vertreter, "im Dialog mit Fotografie und Film. Das hat es noch nie in dieser Form in Österreich gegeben", freut sich Husslein, die 30 Jahre lang Kunst für die verstorbene Milliardärin Heidi Horten sammelte.
Eines der Highlights ist das Bild "Selbstbildnis mit Pfauenweste" von Egon Schiele, eine Leihgabe aus Privatbesitz. Neben bedeutenden Werken von Oskar Kokoschka, Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Alfons Walde und vielen Künstlerinnen, freut sich die Direktorin ganz persönlich über zwei weitere Werke: Die Horten Collection stellt Bilder ihres Großvaters aus, Maler Herbert Boeckl, wie etwa "Pariser Selbstbildnis" und "Bildnis der Verlobten", ein Porträt von Hussleins Großmutter.
"Wir sind den Großvater als Kinder immer im Atelier besuchen gegangen. Das war sehr eindrücklich, es war sehr groß, es hat nach Farbe und Terpentin gerochen. Er hat immer erzählt, wie schwer es ein Künstler hat, wie gemein der Kokoschka war und der Wotruba. Ich habe schon als Kind mitbekommen, wie schwer es ein Künstler hat, zu reüssieren. Das hat wahrscheinlich den Samen gelegt, dass ich heute das tue, was ich tue und die Bilder hier zeige."
Es geht in der Schau darum, "Querverbindungen aufzuzeigen", über mehrere Länder und künstlerische Ausdrucksformen hinweg. Deshalb beinhaltet sie auch das Wort "Experiment". So waren etwa im Stummfilm "Gestik und Ausdruck wahnsinnig wichtig, das hat wiederum die Bildenden Künstler stark beeinflusst." So zieht sich etwa auch das Thema "Hände" durch die Schau, als expressiver Ausdruck.
Die Künstler aus Deutschland und Österreich zeigen düstere Stimmungen, ebenso wie farbenfrohe Werke, beides als "Reaktion auf die schreckliche Zeit", so Husslein. Es sind "Seelenzustände" zu spüren, erzählt wird aber auch "eine Geschichte der Künstler untereinander."