Hunderte Bewerbungen

Familienvater (40) findet einfach keinen Job

Zoltan ist verzweifelt: Seit Monaten findet er keinen Job. Für seine Familie ist das existenzbedrohend, selbst das Geld für Lebensmittel wird knapp.

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Familienvater (40) findet einfach keinen Job
"Ich habe eine Frau und einen siebenjährigen Sohn. Wir können unsere Krankenkassengebühren und Steuern kaum bezahlen", sagt Zoltan.
Privat

Zoltan wohnt in Riehen (Basel-Stadt in der Schweiz) und hat im letzten Februar seinen Job verloren, ist seither arbeitslos. "Ich habe mehrere Hundert Bewerbungen verschickt. Ich bekomme aber nur Absagen." Für den 40-Jährigen ist das nicht nur sehr frustrierend, sondern existenzbedrohend: "Ich habe eine Frau und einen siebenjährigen Sohn. Wir können unsere Krankenkassengebühren und Steuern kaum bezahlen." Und die Zeit drängt.

Zoltans Ehefrau arbeitet Teilzeit im Verkauf. Ihr Lohn und sein Arbeitslosengeld würden jedoch fast nicht ausreichen, um die dreiköpfige Familie durchzubringen. "Wenn ich nicht bald einen Job finde, können wir uns auch unsere Wohnung nicht mehr leisten." Für den 40-Jährigen und seine Familie ist die Situation sehr belastend: "Die Stimmung ist angespannt. Wir drehen wirklich jeden Cent um und kaufen nur die günstigsten Lebensmittel ein. Reisen oder große Ausflüge können wir uns nicht leisten."

Absagen trotz Studium und Arbeitserfahrung

Auf die meisten seiner Bewerbungen erhalte Zoltan eine automatische Absage – und das, obwohl er jedes Schreiben auf den ausgeschriebenen Job anpasse. "Wenn ich nachfragte, hieß es bisher immer, man habe einen Mitbewerber oder eine Mitbewerberin bevorzugt." Von anderen Firmen bekomme er gar keine Rückmeldung. Das kann Zoltan nicht verstehen.

Zum einen habe er einen Bachelor-Studienabschluss in Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen. "Zum anderen habe ich knapp zwanzig Jahre im Verkauf, der Gastronomie oder als Sachbearbeiter gearbeitet." Am liebsten wäre der 40-Jährige auch zukünftig wieder als Sachbearbeiter oder im Sales-Bereich tätig. "Derzeit bewerbe ich mich aber querbeet. Ich will einfach schnellstmöglich wieder Vollzeit arbeiten."

"Der Arbeitsmarkt ist voller Widersprüche"

Die Gründe, warum jemand Schwierigkeiten hat, einen Job zu finden, sind laut Karriereberaterin Regula Hunziker-Benoist sehr individuell. "Zum einen können Arbeitssuchende in ihren Bewerbungen Dutzende kleine Fehler machen, welche die Jobsuche erschweren." Doch auch eine gute Bewerbung könne scheitern. "Der Arbeitsmarkt ist voller Widersprüche."

Der Grund: "Trotz Personal- und Fachkräftemangel suchen derzeit viele Firmen Personen mit einem sehr spezifischen Profil." Nur wessen Werdegang zu 100 Prozent zur ausgeschriebenen Stelle passt, werde eingestellt. "Viele Arbeitgeber möchten kein Risiko eingehen." Das stellt die Expertin vor allem bei Großunternehmen fest. "Jemand, der noch nicht ein paar Jahre in derselben Branche und in einer sehr ähnlichen Rolle gearbeitet hat, hat weniger Chancen. Das kann frustrierend sein."

Personen, wie Zoltan, die über die Jahre in verschiedenen Positionen und Bereichen gearbeitet haben, empfiehlt die Beraterin, in der Bewerbung die Fähigkeiten hervorzuheben, die besonders zur ausgeschriebenen Stelle passen. "Hierfür empfiehlt sich ein Perspektivenwechsel. Anstatt zu betonen, welche Arbeitserfahrungen man selbst besonders wichtig findet, soll man sich in den Arbeitgeber versetzen. Am besten stellt man sich die Frage, welche Kompetenzen dieser sucht und überlegt sich dann, ob diese Punkte in der Bewerbung genügend herausstechen."

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