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Fan in Madrid in Fluss geworfen - tot!

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Zu einem tragischen Zwischenfall kam es am Sonntagvormittag in der Nähe des Vicente-Calderon-Stadions von Atletico Madrid. Ein Fan von La Coruna kam bei Ausschreitungen ums Leben.

Die Situation eskalierte bereits als der Fanbus aus Galizien vor dem Stadion gegen neun Uhr früh eintraf. Etwa 200 Hooligans beider Klubs lieferten sich vor der Partie, die um 12 Uhr angepfiffen wurde (Atletico siegte 2:0), eine Straßenschlacht. Elf Menschen - auch eine Polizistin - wurden verletzt, 25 Personen wurden festgenommen.

Ein 43-Jähriger bezahlte die Krawalle mit seinem Leben. Der Fan von La Coruna wurde von Unbekannten in den Fluss Manzanares geworfen. Rettungstaucher fanden den Mann erst nach mehreren Minuten im zehn Grad kalten Wasser. Er erlitt schwere Kopfverletzungen und eine Unterkühlung. Zuerst wurde er für klinisch tot erklärt, dann aber doch wiederbelebt. Der Mann verlor am frühen Nachmittag dann aber doch den Kampf gegen den Tod.

Brutale Schlägerei

"Die Fans haben plötzlich brutal aufeinander eingeschlagen, viele Menschen sind in den Fluss gestürzt, das war ein Horror!", wurde eine Augenzeugin von der Zeitung "El Pais" zitiert. Einige hätten die Schlägerei sogar mit ihren Handys aufgenommen. Ein Hotelangestellter sagte, der Zusammenstoß sei allem Anschein nach verabredet worden, da sich Hunderte Atletico-Fans ungewöhnlich früh, schon um acht Uhr morgens versammelt hätten. Auch die Polizei sprach von einer "Absprache über die sozialen Netzwerke."

Laut einer Aussendung der spanischen Primera Division habe man aufgrund der Ausschreitungen eine Absage der Partie empfohlen. Beide Vereine wollten aber aus Angst vor weiteren Gewalttaten spielen.

Fan-Zusammenstöße mit Todesopfern sind in Spanien sehr selten. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass sich eine solche Tragödie vor dem Vicente Calderon ereignet. Am 8. Dezember 1998 wurde ein Fan von Real Sociedad vor einem der Eingangstore von Atletico-Fans erstochen.