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Fast 300.000 fordern Wiederholung von WM-Hit

Es klingt skurril. In Kolumbien unterschreiben aber tatsächlich unzählige Menschen eine Petition für die Neuaustragung des WM-Achtelfinales.

Heute Redaktion
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England gewinnt ein WM-Elfmeterschießen – unglaublich! Das gelang den Briten im Achtelfinale gegen Kolumbien zum ersten Mal in ihrer langen Fußball-Geschichte. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, denken sich viele Kolumbianer.

Befeuert durch die kontroversen Kommentare von Fußball-Legende Diego Maradona fühlen sie sich um den Aufstieg ins Viertelfinale betrogen. Maradona hatte öffentlich von einem Skandal gesprochen, sich später entschuldigt.

Fast 300.000 Menschen sehen das ähnlich. Sie unterzeichneten eine Petition für die Neuaustragung des Spiels. Am Freitagmorgen waren es schon 278.000 Unterschriften, diese Zahl klettert rasant nach oben.

Text der Petition:



"Mein Name ist Juan Diego García. Ich bin Kolumbianer und Jura-Student an der Katholischen Universität von Kolumbien. Mit diesen beiden Fehlentscheidungen hat der Schiedsrichter das Spiel zum Gunsten von England gedreht. Ich bitte die FIFA, sich die Situation noch einmal anzusehen, um ein Zeichen für Fair Play zu setzen."



Außerhalb der kolumbianischen Landesgrenzen stößt die Petition auf keine Gegenliebe, wird mit Kopfschütteln quittiert. Die zwei "Fehlentscheidungen" wurden vom Schiedsrichter-Team ohne Zweifel richtig entschieden.

1. Der Elfer-Pfiff, der zum zwischenzeitlichen 1:0 durch Harry Kane geführt hatte. Kane wurde bei einem Gerangel im Strafraum von Carlos Sanchez im Stile eines Wrestlers niedergerungen. Der Kolumbianer stellte sich tollpatschig an und wurde zurecht bestraft.

2. Das "Tor" von Carlos Bacca zum vermeintlichen Ausgleich. Diese Szene als Fehlpfiff zu beurteilen ist noch absurder. Korrekterweise wurde auf Abseits entschieden. Der Pfiff des Schiedsrichters ertönte. Es vergingen mehrere Sekunden, außer Bacca hatten alle Spieler die Arbeit bereits eingestellt und sich auf den folgenden Freistoß eingestellt. Bacca hielt trotzdem drauf und traf, am teilnahmslosen Keeper Jordan Pickford vorbei, ins Tor. Der einzige Fehler in dieser Situation war, dem Schützen für den Schuss lange nach dem Pfiff keine Gelbe Karte zu verpassen. (Heute Sport)