Sozialmärkte erleichtern Menschen mit geringem Einkommen das Leben: Günstige Lebensmittel, gespendete Produkte, ein bisschen Entlastung im Alltag – so die Idee. Doch ein "Heute"-Leser berichtet jetzt von Preisen, die laut ihm "kaum noch als sozial gelten können".
Konkret schildert er den Fall eines veganen Fertiggerichts. Regulärer Preis: 2,99 Euro. Im Linzer Sozialmarkt: 2 Euro. Im Supermarkt mit minus 30 Prozent Rabatt: 2,09 Euro. "Die Ersparnis beträgt also nur 9 Cent – obwohl das Produkt bereits über dem Mindesthaltbarkeitsdatum war", rechnet er vor.
Eigentlich sollten die Produkte rund 20 bis 30 Prozent des normalen Preises kosten. "Stattdessen wird hier fast der volle Preis verlangt – bei Produkten, die sonst vermutlich im Müll landen würden", ärgert sich der Linzer.
Eine Mitarbeiterin im Markt habe ihm erklärt, dass man ehrenamtlich arbeite und für die Ware hafte. Außerdem brauche man die Einnahmen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. "Das ist nachvollziehbar", meint der Leser, "stellt aber das ganze System infrage."
Der betroffene Sozialmarkt bestätigt gegenüber "Heute": Grundsätzlich sollten die Preise rund ein Drittel des regulären Verkaufspreises betragen. Aber: "Es passieren einfach Fehler", heißt es. Man arbeite mit Freiwilligen – und nicht immer seien dieselben Personen für die Preisetiketten zuständig.
Kunden werden daher gebeten, direkt auf Unstimmigkeiten bei den Preisen hinzuweisen. Zudem müsse man den Betrieb aufrechterhalten. "Wir zahlen über 12.000 Euro Miete, auch die Abholung, Lkw und Spritkosten müssen gedeckt werden", so der Standortleiter. Schließlich handle es sich um einen Privatverein.