Palmen, 30 Grad und Mittagspause am Strand statt WG-Zimmer in Wien: Paul Lindner (21) studiert Kommunikationswirtschaft und macht gerade das, wovon viele träumen: Über das Erasmus+-Programm landete der Gallneukirchner (Bez. Urfahr-Umgebung) nicht irgendwo – sondern mitten im Paradies.
"Ich habe online die Partner-Unis durchgeschaut und zufällig auf der Weltkarte einen Punkt irgendwo in der Karibik gesehen", erzählt der 21-Jährige "Heute". Erasmus und Karibik? "Kann man nicht toppen", dachte er sich – und schon war die Bewerbung für das Auslandssemester auf der Insel Aruba raus.
Sein karibischer Alltag hat es in sich – und startet früh: Der sportliche Student geht gern laufen, "da muss man aufstehen, bevor die Sonne aufgeht, sonst hält man die Hitze nicht aus". Kein Wunder bei durchschnittlich 30 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit.
Pünktlich um 8 Uhr stehen aber auch im Paradies die ersten Kurse an: Zur Uni geht’s mit dem Auto, denn: "Es gibt keine gescheiten Öffis, nicht einmal Gehsteige." Der größte Unterschied zur Heimat sei aber die Mentalität: "Locker, ganz ohne Stress. Hier ist nichts durchgetaktet."
„Sowas würde in Wien kein Professor zu mir sagen.“Paul Lindner (21)macht ein Auslandssemester auf Aruba
Für viele Studenten ein Traum – für den 21-Jährigen schon "fast zu chillig": "Teilweise ist das auch ein bisserl frustrierend, weil man selber nichts planen kann." Das zeige sich auch bei den Lehrkräften: "Ein Professor hat gesagt, wir sollen das Leben und die Arbeit nicht zu ernst nehmen. Sowas würde in Wien kein Professor zu mir sagen", schmunzelt Lindner.
Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa. Im Rahmen eines Auslandssemesters können Studenten zum Beispiel ihre Sprachkenntnisse verbessern, Selbstvertrauen und Unabhängigkeit gewinnen und in eine neue Kultur eintauchen.
Alle Infos zum Programm findest du hier.
Sein Semester bestand aber nicht nur aus Chillen am Strand und Uni-Kursen. Der 21-Jährige hat mit Erasmus-Kollegen die Karibik bereist: Surfen in Panama, unterwegs in der Dominikanischen Republik und Kolumbien. "Ich habe jetzt zwar kein Geld mehr, aber die Trips waren cool", blickt er auf das Erlebte zurück.
Und obwohl der Gallneukirchner aktuell Sonne, Strand und Surfbrett hat, vermisst er etwas ganz Banales: "Hier gibt es keine Radwege und die Straßen sind gefährlich. Ich freue mich schon riesig aufs Radeln daheim."
Am 9. Juni endet sein Tropen-Semester. Dann geht es zurück nach Wien, wo schon "der Ernst des Lebens" auf ihn wartet. Sprich: ein Berufspraktikum und die Bachelorarbeit. Sein Fazit zum Erasmus-Abenteuer? "Man wächst über sich hinaus, wird selbstständiger. Ich würde es wirklich jedem empfehlen."