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FB-Werbung von Kurz und Co. jetzt für alle sichtbar

Ein neues Feature erlaubt, die Anzeigen professioneller Facebook-Seiten zu sehen. Interessante Einblicke ergibt das vor allem in der Politik.

Heute Redaktion
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Die meisten Unternehmen und Organisationen verfolgen legitime Interessen beim Schalten von Werbeanzeigen. Bislang war es aber fast nicht möglich, eine Übersicht zu bekommen, welche Anzeigen eine Firma, Organisation oder Partei schaltet. Denn die Inhalte werden im Newsfeed nur einer eingeschränkten Zielgruppe angezeigt.

Nicht nur der amerikanische Präsidentenwahlkampf hat gezeigt, wie mächtig diese Anzeigen sind, und deshalb musste Facebook reagieren und für mehr Transparenz sorgen. Auch in Hinblick auf die im Herbst anstehenden Kongresswahlen und die im nächsten Jahr stattfindenden EU Parlamentswahlen ist das neue Tool ein Volltreffer.

Den Usern mehr Informationen über die Werbemaßnahmen von einzelnen Organisationen und den von ihnen geschalteten Werbeanzeigen zur Verfügung zu stellen trägt dazu bei, Missbrauch auf Facebook zu verhindern. Das Unternehmen nimmt sich damit aktiv aus dem Abseits und startet eine Transparenz-Offensive.

Alle Anzeigen ab sofort ersichtlich

Nützliche Einblicke gibt das auch in der heimischen Politik. Mit dem neuen Feature können Nutzer ab sofort sehen, welche Werbeanzeigen Strache, Kurz und Co. auf Facebook, Instagram oder im Messenger schalten – und das unabhängig von den Zielgruppen der Anzeige.

Zu finden ist das Feature auf jeder Facebook Seite in der linken Spalte im Tab "Seiteninfos & Werbung". Auf Mobilgeräten erscheint auf der Seite eine kleine gleichnamige Infobox. Nach Ländern sortiert werden dort alle bezahlten Werbeanzeigen angezeigt – sogar jene, die du möglicherweise nicht im individuellen News Feed erscheinen, da man nicht zur Zielgruppe zählt.

Philipp Ploner ist Experte für Social Media und Online Marketing in Wien und CEO der Kommunikationsagentur Ploner Communications.

Auch für Unternehmen ist dieses Neue Tool natürlich sehr spannend. Ab jetzt hat Konkurrenz-Analyse ein neues Spielfeld, um während der WM in der Fußballersprache zu bleiben.

(red)