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"Tanzen gegen Politik, die Menschen sozial isoliert"

Im Lockdown steigen die Neuinfektionen immer weiter. Eine Gruppe von Tanzenden wollte aber nun ein Zeichen gegen die Maßnahmen der Politiker setzten.

Rhea Schlager
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Am Karlsplatz tanzten mehrere Personen zu lauter Musik.
Am Karlsplatz tanzten mehrere Personen zu lauter Musik.
Leserreporter

Um das Coronavirus weiter zu bekämpfen, erließ die österreichische Bundesregierung weitere Maßnahmen, die ab Montag in Kraft treten. Trotzdem sind nicht alle mit diesen Regeln einverstanden, denn am Samstagabend entdeckte ein "Heute"-Leserreporter eine tanzwütige Gruppe am Karlsplatz.

"Ich habe um 22:00 Uhr bei der Karlskirche eine Party mit Musik und Geschrei gesichtet", schreibt er. "Worum es sich genau handelt, weiß ich nicht. Ich konnte es nur aus der Ferne beobachten." Allerdings sollen es die missachteten Corona-Regeln gewesen sein, die ihn an der Szenerie störten, wie der Leser meint. "Als ob so etwas während der Ausgangssperre nicht schon originell genug wäre, kann man erkennen, dass keine Sicherheitsabstände eingehalten werden." Ob die Tanzenden während der Party Masken trugen, weiß der Leser nicht.

Tanzen gegen Politik

Bei den Versammelten soll es sich, laut Veranstalter, aber um eine angemeldete Tanzkundgebung gehandelt haben. "Wir demonstrierten so unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen für unser Recht auf sozialen, politischen und kulturellen Austausch", erklärt einer der Organisatoren. "Tanzen bedeutet für uns eine Form von Begegnung, bei der man sich auch auf Distanz nahe kommt. Durch die Kundgebung wird ein Raum geschaffen für Menschen um sich in psychisch besonders belastenden Zeiten, mit extrem niedrigen Ansteckungsrisiko zu begegnen und auszutauschen."

"Mit der Versammlung unterstreichen wir die Wichtigkeit von sozialer Nähe auch in Zeiten der Pandemie und kritisieren damit eine Politik die in Zeiten der Krise die Menschen sozial isoliert und alleine lässt."

"Das politische Leben ist eingeschlafen", wird weiters kritiserit. "Niemand bewegt sich, es gibt keine Räume sich zu treffen, sich zu organisieren. Die Regierung macht was sie will, fördert kostenpflichtige Wintersportangebote wie Skifahren und Eislaufen und verbietet zeitgleich jegliche Form von konsumfreier Kultur."

Die Veranstalter wollen sich aber klar von jeglichen Gruppen, die demonstrativ im öffentlichen Raum keine Masken tragen, distanzieren. "Das Tanzen wurde der Polizei als politische Versammlung gemeldet und wurde bezüglich der Umsetzung der Corona-Maßnahmen nicht aufgelöst oder vorzeitig beendet, da die Maskenpflicht konsequent eingehalten sowie auf den Mindestabstand geachtet wurde."

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