Ein österreichisches Apnoetaucher-Team hat das scheinbar Unmögliche geschafft: Innerhalb von nur 24 Stunden legten sechs Athleten in der Alpentherme Bad Hofgastein unglaubliche 81,11 Kilometer zurück – und pulverisierten damit das ursprüngliche Ziel von 70 Kilometern. Für Christian Redl war es bereits der 13. Weltrekord seiner Karriere – doch dieser hatte eine besonders emotionale Dimension.
502 Mal tauchte Redl in der Gasteiner Therme ab, bevor er den letzten Tauchgang bewusst seinem Kollegen Maurice Fellner überließ. Dahinter steckte eine berührende Geste: Die Zahl 502 war die "Nummer" seines verstorbenen Mentors und Freundes Felix Baumgartner. Der Extremsportler war im Juli bei einem Unfall mit einem motorisierten Gleitschirm in Italien ums Leben gekommen. "Es war mir wichtig, Felix in diesem Moment an unserer Seite zu haben", erklärte Redl nach dem Rekord sichtlich bewegt.
Von Samstagmittag bis Sonntagmittag hielten sich die sechs Apnoetaucher streng an die Regeln: Immer nur einer durfte unter Wasser sein, dann wurde im harten Rhythmus gewechselt. Vor allem die Nachtstunden forderten den Sportlern alles ab. "Am Anfang lief alles wunderbar, doch als die Temperaturen auf sieben Grad fielen, wurde es brutal. Die Kälte und die hunderten Tauchgänge im Dunkeln haben uns Stunde für Stunde näher an unsere Grenzen gebracht", schilderte Redl.
Wer ist Christian Redl?
Redl gilt als einer der erfahrensten Apnoetaucher der Welt. Der Niederösterreicher, der früher als Investmentbanker arbeitete, hat bereits zahlreiche Weltrekorde im Freitauchen aufgestellt. Neben seiner sportlichen Karriere beschäftigt er sich intensiv mit mentalem Training, Risiko-Management und Motivation. Seine Erfahrungen teilt er regelmäßig bei Vorträgen und Seminaren, bei denen er international gefragt ist.
Parallel zum Rekordversuch erschien Redls neues Buch "Breath to Success". Darin widmet er sich der Kraft der Atmung – und wie sie im Alltag zu mehr Ruhe, Stärke und Erfolg führen kann.