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Femen-Aktivistinnen bei EM-Protest verhaftet

Heute Redaktion
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Aktivistinnen der ukrainischen Protestgruppe Femen haben am Sonntag in Kiew gegen einen möglichen Fußball-EM-Endspiel-Besuch des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko protestiert. Die fünf Frauen wurden festgenommen.

Oben ohne demonstrierten sie vor dem Olympiastadion der ukrainischen Hauptstadt, wo am Abend das Finale der EURO zwischen Spanien und Italien ausgetragen wird. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums sagte, ein Besuch Lukaschenkos sei angesetzt, weitere Informationen habe er nicht.

Die EU verhängte wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen Oppositionelle Sanktionen gegen Weißrußland. Die Regierung der Ukraine erntete ihrerseits Kritik wegen der Behandlung der inhaftierten Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko.

Die barbusigen Femen-Aktivistinnen schwenkten Gummiknüppel, die an die brutale Niederschlagung von Protesten in Weißrussland erinnern sollten. Auf ihre nackten Oberkörper hatten sie die Worte "Respekt, KGB, UEFA" geschrieben. Damit kritisierten sie den EM-Veranstalter, der die Präsenz Lukaschenkos beim Finale toleriere. Die UEFA-Kampagne "Respekt" ist ein Aufruf gegen jegliche Form von Diskriminierung.

Die Regierung in Weißrussland steht wegen der Niederschlagung von Protesten nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom Dezember 2010, die Lukaschenko gewann, in der Kritik. Hunderte Oppositionelle waren damals festgenommen sowie Dutzende zu Haftstrafen verurteilt worden.