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Fenninger jetzt Superstar: "Ruhe abschminken"

Heute Redaktion
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Sie hat Super-G-Gold und Riesentorlauf-Silber bei den Olympischen Winterspielen gewonnen und ist innerhalb weniger Tage zu einem Topstar des österreichischen Sports geworden. Anna Fenninger äußerte sich am Tag vor ihrer Heimreise nach Österreich noch einmal über ihre Gefühlswelt, die Freude und die Furcht vor dem Rummel und den ewigen Vergleich mit Annemarie Moser-Pröll.

Sie hat bei den Olympischen Winterspielen gewonnen und ist innerhalb weniger Tage zu einem Topstar des österreichischen Sports geworden. Anna Fenninger äußerte sich am Tag vor ihrer Heimreise nach Österreich noch einmal über ihre Gefühlswelt, die Freude und die Furcht vor dem Rummel und den ewigen Vergleich mit Annemarie Moser-Pröll.

"Eigentlich fühle ich mich im Moment ein bisschen müde und wünschte mir ein bisschen Ruhe, aber das kann ich mir abschminken, glaube ich. Ich weiß nicht, was auf mich zuhause zukommt. Deshalb kann ich nicht sagen, worauf ich mich freue", sagte Fenninger einen Tag vor der Heimreise nach Österreich.

Was ihr bei einer Medaillenfeier durch den Kopf ging? "Einfach gar nicht so viel im Kopf. Es sind einfach Emotionen, die ich vielleicht ein bisserl mit Genugtuung beschreiben könnte oder vielleicht mit Stolz. Dass sich das Arbeiten auszahlt und man eben die Belohnung dafür umgehängt kriegt. Man ist eigentlich nur glücklich."

"So viel muss erst in den Kopf rein gehen"

Dass man vielleicht Plätze oder Kinder nach ihr benennt, kann sich Fenninger kaum vorstellen. "Im Moment versuche ich gerade die Silbermedaille zu verarbeiten, der Olympiasieg ist noch ein größeres Stück. Ob da ein Platz nach mir benannt wird oder nicht...Wenn es so wäre, ist es das Nächste, mit dem ich nicht umgehen kann, weil es einfach extrem groß ist. Das muss erst einmal in den Kopf reingehen, so viel auf einmal."

Ob sie sich vor dem Rummel mehr fürchtet oder sich darüber freut: "Beides (lacht). Es freut mich, dass ich das geschafft habe und dass es so viele auch wertschätzen. Auf der anderen Seite muss ich aufpassen, dass es mir nicht zu viel wird und ich mich von dem Ganzen nicht begraben lasse. Deswegen muss ich da eine gewisse Mitte finden."

"Mein Freundeskreis ist fast ausgeflippt"

Besondere Anrufe oder SMS hat es dieser Tage viele gegeben. "Ich habe mich über jede SMS oder jeden Anruf gefreut: Natürlich meine Familie ganz vorne, mein Kopfsponsor, mein ganzer Freundeskreis ist fast ausgeflippt und ein paar Prominente waren auch dabei. Ich hoffe, ich kann mich bedanken, wenn ich daheim bin, weil von hier aus ist es doch weit weg."

Google wirft Fenninger übrigens als leidenschaftliche Skifahrerin aus. "Es ist nicht nur ein Erfolg der Leidenschaft, aber die Leidenschaft bringt mich zu dem, dass ich einfach hart arbeite und ich das auch gerne mache. Es ist sicher eine der wichtigsten Sachen, dass man es auch gerne macht und sich nicht in etwas reinzwängen lässt, wenn es mal nicht so läuft. Dass man das Skifahren im Vordergrund behält und es Spaß macht."

"Ich bin einfach nur Stolz"

Über den Stolz auf sich selbst, sagt Fenninger am Ende der Spiele: "Es ist nicht nur das, was hier passiert ist, sondern auch mein ganzer Werdegang. Was die letzten Jahre passiert ist, dass man daherkommt und so was gewinnen kann, das geht nicht über vereinzelte Tage, sondern über viel Arbeit, viel Zeit, viele Jahre und viele Menschen, die rundherum stehen, die auch wichtig geworden sind. Aber trotzdem muss man immer wieder selbst wichtige Entscheidungen treffen. Und genau an dem Tag bereit sein. Ich habe es geschafft, dass ich mich auf das vorbereitet habe, vor allem im Kopf und auf das bin ich einfach stolz, dass das so funktioniert hat."

Wäre der Doppel-Erfolg ohne Tiefschlag in der Abfahrt denkbar gewesen? "Schwer zu sagen. Ich glaube schon, dass es sicher etwas ausgelöst hat in mir. Ich habe auch mit dem Meini (Trainer Tatschl/Anm.) schon darüber geredet. Der hat gesagt, er hat es gewusst, dass das passieren wird. Weil ich das einfach so verarbeitet habe, das hat er noch nie gesehen bei mir. Das habe ich selbst vielleicht gar nicht so gemerkt, aber von außen war es spürbar, dass mich das eigentlich gar nicht runtergezogen hat, sondern eher noch mehr motiviert hat."