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Ferrari in der Krise, Lichtblick bei Red Bull

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der Grand Prix von Bahrain verschaffte neue Erkenntnisse über das aktuelle Kräfteverhältnis in der Formel 1. Dass Teams mit Mercedes-Motor derzeit im Vorteil sind, ist keine. Aber das Renault-Aggregat ist nicht so schlecht wie gedacht und Red Bull derzeit "Best of the rest". Ferrari hingegen ist derzeit auf Fehler der Konkurrenz angewiesen, um Resultate einzufahren, die dem finanzkräftigsten Team auch würdig sind.

verschaffte neue Erkenntnisse über das aktuelle Kräfteverhältnis in der Formel 1. Dass Teams mit Mercedes-Motor derzeit im Vorteil sind, ist keine. Aber das Renault-Aggregat ist nicht so schlecht wie gedacht und Red Bull derzeit "Best of the rest". Ferrari hingegen ist derzeit auf Fehler der Konkurrenz angewiesen, um Resultate einzufahren, die dem finanzkräftigsten Team auch würdig sind.

Ferrari-Boss Luca di Montezemolo wartete nicht einmal auf das Ende des Rennens und reiste bereits vorzeitig aus Bahrain ab. "Was soll ich hier schon noch sehen", erklärte der Italiener den Journalisten, die ihm über den Weg liefen. Es sei "schmerzhaft", dass sein Team hinterherfahre. Der Sessel von Teamchef Stefano Domenicalli wackelt immer bedrohlicher. Wären nicht beide McLaren ausgeschieden, wäre die Scuderia wohl ohne Punkte aus Bahrain abgereist.

Räikkönen fordert mehr Abtrieb

Das Problem von Ferrari ist nicht nur auf einen Bereich beschränkt. Der Motor ist schwer, verbraucht zu viel Benzin, ist zu schwach und die Aerodynamik nicht effizient genug. "Es liegt nicht nur an den PS", meinte Kimi Räikkönen, der im Rennen nur Zehnter wurde. "Die Red Bulls können wir auf der Geraden kontrollieren, aber die kommen in den Kurven ganz schön heran. Deswegen sage ich, dass wir auch mehr Abtrieb brauchen." 

"In den Zweikämpfen waren wir nicht gerade in einer guten Position", analysierte der neuntplatzierte Fernando Alonso. Gegen Teams mit Mercedes-Motor war auf der Geraden kein Kraut gewachsen, die Ferraris waren nicht mehr als eine rollende Schikane. Der Spanier wirkt ein wenig ratlos: "Ich habe hier dreimal gewonnen. Ich habe doch nicht vergessen, wie es geht. Wir sind auf den heutigen Positionen gelandet, weil acht Leute mit ihren Autos schneller waren. Das wollen wir nun möglichst schnell ändern."

Red Bull nur von Renault gebremst

Ähnlich ging es den Bullen vor der Safety-Car-Phase. Danach aber konnten Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel plötzlich selbst den Mercedes-Teams Paroli bieten und sogar Positionen gutmachen. Ricciardo verpasste am Ende nur um 0,4 Sekunden den dritten Platz.

Für Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz ein klares Zeichen, dass es nicht unbedingt an der Leistung und am Auto liegt, dass das Weltmeisterteam derzeit nicht um den Sieg fährt. Laut dem 69-fachen Grand-Prix-Piloten dürfte der Renault-Motor einfach zuviel Sprit verbrauchen. In der Safety-Car-Phase konnte Red Bull Benzin sparen und deshalb danach mehr Leistung abrufen. Ein Problem, dass sich beheben lässt. Allerdings wird auch Mercedes seinen Motor weiter verbessern.