Regeln geändert

FIA-Rückzieher im Fluch-Streit mit den F1-Stars

Max Verstappen war der erste Formel-1-Star, der eine Fluch-Strafe aufgebrummt bekam. Nun ruderte der Motorsport-Weltverband FIA zurück.
Sport Heute
14.05.2025, 18:41
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Im Streit um "unangemessene Sprache" im Motorsport ist der Automobil-Weltverband FIA den Piloten nach anhaltender Kritik einen Schritt entgegengekommen. Am Mittwoch verkündete die FIA eine Anpassung des Strafenkatalogs innerhalb des International Sporting Code, es handle sich um "wesentliche Verbesserungen nach einer umfassenden Überprüfung im Auftrag des FIA-Präsidenten Mohammed Bin Sulayem". Der Streit zwischen Fahrern der Formel 1 und Bin Sulayem um vermeintlich unangemessene Sprache schwelt schon seit dem vergangenen Jahr.

Konkret wurden nun die maximal möglichen Sanktionen abgemildert, statt 10.000 Euro können nun Strafzahlungen von höchstens 5.000 Euro durch die Rennkommissare verhängt werden. Zudem sollen diese künftig bei ihrer Entscheidung berücksichtigen, ob etwaige Kraftausdrücke in einer "kontrollierten" oder einer "unkontrollierten" Umgebung getätigt wurden - also etwa in Rahmen einer Pressekonferenz oder in der Hitze des Renngeschehens am Boxenfunk. Zudem sollen die Stewards künftig die Möglichkeit haben, eine Strafe zur Bewährung auszusetzen, wenn es sich etwa um das erste Vergehen handelt.

Komplett abgeschafft werden die Sanktionen damit nicht, unter Bin Sulayem fährt die FIA hier einen harten Kurs. Der neue Strafenkatalog ist seit Beginn des Jahres gültig, er sieht unter anderem für Fluchen Sanktionen vor. Auch das Strafmaß für Verspätungen bei offiziellen Terminen ist in diesem umstrittenen Anhang B festgehalten. Jüngst hatte der spanische Williams-Pilot Carlos Sainz eine empfindliche Geldstrafe erhalten, weil er in Suzuka nicht rechtzeitig vor Beginn der japanischen Nationalhymne in der Startaufstellung stand. Dass Sainz von Magen-Darm-Problemen geplagt war, ließen die Regelhüter nicht als Begründung gelten, sondern nur als mildernden Umstand.

Auslöser war unter anderem Red-Bull-Star Max Verstappen, der im vergangenen Jahr bei einer Pressekonferenz in Singapur geflucht hatte, kurz nachdem Bin Sulayem angekündigt hatte, Piloten sollten weniger fluchen, sie seien schließlich keine Rapper.

Er habe "nie Dagewesenes in den vergangenen anderthalb Jahren" erlebt, sagte George Russell, Mercedes-Pilot und Direktor der Fahrervereinigung GPDA, zuletzt mit Blick auf die Umsetzung des Strafenkatalogs. Bin Sulayem war Urheber dieser härteren Regeln, von Fahrern der Formel 1 und der Rallye-WM gab es viel Gegenwind, auch FIA-intern sorgte sein Vorgehen teilweise für Unmut. Im kommenden Winter will Bin Sulayem sich zur Wiederwahl stellen.

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