Inmitten der schwersten Krise seiner Firmengeschichte holt sich KTM prominente Unterstützung: Lukas Lauda, Sohn der verstorbenen Formel-1-Legende Niki Lauda, wird Teil der Rennsportabteilung des angeschlagenen Motorradherstellers. Der 46-Jährige soll unter Sportchef Pit Beirer mithelfen, das MotoGP-Projekt sportlich und wirtschaftlich wieder auf Kurs zu bringen.
Lukas Lauda ist vielen Österreicherinnen und Österreichern noch in emotionaler Erinnerung: Bei der Trauerfeier für seinen Vater im Stephansdom legte er unter Tränen den ikonischen roten Helm auf den Sarg – ein Bild, das sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat. Nun kehrt er in den Motorsport zurück, um KTM in einer existenziellen Phase zu unterstützen.
Lauda bringt Erfahrung aus dem Motorsport mit: Er managte die Karriere seines Bruders Mathias und nahm selbst an der Rallye Dakar teil. Zudem pflegt er enge Kontakte zu Motorsportgrößen wie Heinz Kinigadner und Matthias Walkner.
Vor zwei Jahren war KTM in der MotoGP noch auf Erfolgskurs: 2023 belegte das Werksteam Platz 2 in der Konstrukteurswertung und sammelte mehrere Podestplätze. 2025 sieht die Realität anders aus: Beim Grand Prix von Le Mans erreichte Pedro Acosta als Vierter sein bisher bestes Saisonergebnis, Maverick Viñales wurde Fünfter – beides begünstigt durch den chaotischen Rennverlauf mit vielen Stürzen bei Regen. Ein Podestplatz blieb bislang aus.
Die sportliche Durststrecke spiegelt die wirtschaftliche Lage wider: KTM kämpft mit massiven finanziellen Problemen. Die Schulden belaufen sich auf geschätzte 1,8 bis 2,9 Milliarden Euro.
Die wirtschaftliche Schieflage hat direkte Auswirkungen auf die Belegschaft: Rund 3.000 Mitarbeiter in Mattighofen sollen sich in Kurzarbeit befinden. Zudem wurden hunderte Stellen im Konzern abgebaut.
Mit Lukas Lauda setzt KTM auf einen Namen, der für Motorsportleidenschaft und Durchhaltevermögen steht.