Coronavirus

Fiel Maskenpflicht zu früh? Uneinigkeit bei Experten 

Ab Dienstag muss in Schulklassen keine Maske mehr getragen werden. Nun diskutieren Experten, ob dieser Schritt nicht doch zu früh kommt.

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Experten haben zum Fall der Maskenpflicht in Schulklassen unterschiedliche Sichtweisen.
Experten haben zum Fall der Maskenpflicht in Schulklassen unterschiedliche Sichtweisen.
apa/picturedesk (Symbolfoto)

Das Ende der Maske in Österreichs Schulklassen hat bei Experten unterschiedlichen Anklang gefunden. Der Wiener Simulationsforscher Niki Popper stuft diesen weiteren Schritt Richtung "Normalität" als richtig ein. Michael Wagner von der Uni Wien, sieht das hingegen kritischer. Er ist unter anderem der Initiator einer Studie zur Covid-Dunkelziffer an Schulen.

Am Samstag kündigte Bildungsminister Heinz Faßmann an, dass es ab Dienstag keine Maskenpflicht mehr in österreichischen Schulklassen geben werde. Wie an Volksschulen bereits praktiziert, müssen nun auch in den restlichen Schulen keine Masken mehr getragen werden. Nicht nur Schüler sollen in dem Erlass, der für Montag erwartet wird, von der Maske befreit werden, sondern auch das Lehrpersonal. Das geringe Infektionsgeschehen wird als Anlass zu diesem Schritt gesehen.

Popper simuliert Rücknahme von Maßnahmen

Der Simulationsexperte Niki Popper hat anhand der Gesamtinfektiosität ein Modell erstellt, mit welchem sich die stellenweise Rücknahme von Maßnahmen argumentieren lässt. Im Interview mit dem ORF, mahnte er aber trotzdem zur Vorsicht: "Die Rechnungen gelten den nächsten Wochen. Zu Schulbeginn im Herbst muss man sowieso wieder neu rechnen und evaluieren. Es wird weiterhin Cluster geben, die gibt es aber jetzt auch."

"Dürfen Pandemie nicht ein zweites Mal unterschätzen"

Michael Wagner arbeitet als Mikrobiologe an der Universität Wien und ist Initiator einer Studie zur CoV-Dunkelziffer an Schulen. Er steht dem Ende der Maskenpflicht deutlich kritischer gegenüber und äußerte dies auch im Gespräch mit dem ORF: "Die Virusmutationen in England bereiten mir Sorgen, man muss im Herbst mit einer Verbreitung dieser Variante in  Österreich rechnen. Dann braucht man alle Maßnahmen um eine vierte Welle zu verhindern." Derzeit schätze er das Risiko nicht so hoch ein, auch wenn seine Studie ergeben habe, dass jedes tausendste Kind zwischen sechs und 14 Jahren in den Klassen infiziert sei, ohne es zu wissen.

Warum er trotzdem gegen die zumindest vorübergehende Absetzung der Maske in den Schulen ist, argumentiert Wagner gegenüber dem ORF so: "Alles was man zurücknimmt, ist dann wieder schwerer zu kommunizieren, wenn man es wieder einführt." Der Fehler, die Pandemie zu unterschätzen oder sie gar frühzeitig für beendet zu erklären, sollte kein zweites Mal gemacht werden, so Wagner weiter im Gespräch mit dem ORF.

" Müssen weiterhin auf Tests setzen"

Einigkeit herrscht bei den Wissenschaftern betreffend der Teststrategie: „Testen und Screenen ist in Relation extrem wichtig. Es geht auch darum herauszufinden, ob es sich um eine Mutation handelt. Denn spielentscheidend wird neben der Impfung sein, ob wir etwaige Mutationen außen vor halten können“, sagte Popper dem ORF. Auch der Mikrobiologe sprach sich gegenüber dem ORF für die Tests aus, man könne darauf auf keinen Fall verzichten. Er forderte auch PCR-Tests für die Schulen ein. Diese seien einfach viel empfindlicher und würden es auch zulassen, durch Sequenzierung zu erkennen, welche Virenvariante zirkuliert, äußerte sich Wagner zum ORF abschließend.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com