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FIFA fordert Kamera und Chip nach "Tor-Klau"

Heute Redaktion
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Nach dem verpassten Aufstieg ins EM-Viertelfinale haben die Ukrainer einen Schuldigen - den Schiedsrichter. Dieser hatte ein reguläres Tor nicht anerkannt. Eine Situation, die Gegner England bestens kennt.

Es war die Fehlentscheidung der bisherigen Europameisterschaft. In der 63. Minute überhob Devic den englischen Goalie Hart. Terry klärte artistisch, doch der Ball war eindeutig hinter der Linie. Der Jubel blieb aber den ukrainischen Fans im Halse stecken und wandelte sich schnell um in kollektive Unmutsäußerungen, denn der Schiedsrichter gab den Treffer nicht. England gewann mit 1:0 und trifft am Sonntag (20.45 Uhr, Kiew) auf Italien.

Ukraines Teamchef Oleg Blochin kochte nach dem Match vor Wut: "Das Ergebnis ist nicht repräsentativ. Wir haben das Spiel gemacht, waren die bessere Mannschaft, die Niederlage ist absolut unverdient. Die Schiedsrichter waren schuld, sie haben uns ein Tor gestohlen. Die Aktion von Marko Devic war ein Tor, der Ball war mindestens einen Meter drinnen. Die Engländer hatten Glück."). Der Ausgleich eine halbe Stunde vor dem Ende hätte vielleicht noch Kräfte bei den Ukrainern mobilisiert, einen weiteren Treffer zu erzielen, der den Aufstieg bedeutet hätte.

Engländer selbst gebranntes Kind

"Ob der Ball von Devic im Tor war ist mir egal, Hauptsache wir haben gewonnen. Das ist das einzig Wichtige", meinte Hart nach der Partie. Dabei kennt England diese Situation selbst am besten. Bei der WM 2010 in Südafrika erzielte Lampard im Achtelfinale auch ein Tor, das nicht gegeben wurde - der Ball befand sich rund einen Meter hinter der Linie. Die "Three Lions" verloren gegen Deutschland und schieden aus.

Riesen-Wut in der Ukraine - auch noch Tage nach dem nicht gegebenen regulären Tor der Gastgeber beim 0:1 gegen England. Jetzt will FIFA-Boss Joseph Blatter so rasch wie möglich technische Hilfsmittel. "Das ist keine Alternative mehr, sondern eine Notwendigkeit." Am 5. Juli soll das Ja für den Chip im Ball und die Torkamera

erfolgen.