Die beiden hochrangigen FIFA-Funktionäre, die von der Sunday Times der versuchten Korruption überführt worden sind, wurden nun vom Fußball-Weltverband vorläufig suspendiert. Mitte November soll dann eine endgültige Entscheidung getroffen werden, welche Konsequenzen es geben wird.
Stundenlang tagte gestern die Ethik-Kommission der FIFA, bevor sie das Urteil bekannt gab: Die Funktionäre Amos Adamu aus Nigeria und Reynald Temarii aus Tahiti, gleichzeitig Präsident des ozeanischen Verbandes, werden bis auf weiteres von ihren Ämtern suspendiert.
Journalisten der britischen Sonntagszeitung Sunday Times hatten sich als amerikanische Geschäftsleute ausgegeben, welche den beiden Funktionären Geld geboten hatten, wenn sie bei der Vergabe für die Fußball-Endrunden 2018 und 2022 ihre Stimme den USA geben würden.
Insgesamt sechs Suspendierungen
Beide hatten bereitwillig erklärt, das dies kein Problem sei; Tamarii verlangte 1,6 Millionen Euro, Adamu 570.000 Euro. Dieser erklärte aber im selben Atemzug, seine Stimme für 2022 bereits jemand anderem gegeben zu haben, der mehr bezahlt hatte.
Vorerst wurden die beiden für 30 Tage suspendiert, bei einer Sitzung nach einer eingehenderen Untersuchung am 15. November soll dann über das weitere Vorgehen in der Sache beraten werden. Die FIFA suspendierte noch vier weitere Funktionäre: Slim Aloulou (Tunesien), Amadou Diakite (Mali), Ahongalu Fusimalohi (Tonga) und Ismael Bhamjee (Botswana) wurden vorläufig von allen fußballbezogenen Aktivitäten ausgeschlossen, da ihnen Verstöße gegen die FIFA-Statuten sowie den Ethik- und den Disziplinarcode des Verbandes vorgeworfen werden.