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First Vienna FC verzichtet auf Lizenz und Aufstieg

Heute Redaktion
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Bild: FOTObyHOFER

First Vienna FC hat am Montag angekündigt keinen Einspruch gegen die erstinstanzliche Verweigerung der Lizenz für die Sky Go Erste Liga einzulegen. Damit ist ausschließlich Tabellenführer SV Horn zum Aufstieg berechtigt. Dass bei den Döblingern die rechte Hand nicht weiß was die linke tut, bewiesen gleich zwei Presseaussendungen.

zum Aufstieg berechtigt. Dass bei den Döblingern die rechte Hand nicht weiß was die linke tut, bewiesen gleich zwei Presseaussendungen.

Die Vienna war mit Titel- und Aufstiegsambitionen in die Saison gestartet. Dank eines Sponsors wurde der Kader ordentlich verstärkt, denn in dieser Saison ist der Meister der RLO direkt zum Aufstieg berechtigt und muss nicht in die Relegation.

Bei der Lizenzvergabe ist die Blase nun geplatzt. Die Vienna erfüllte die Auflagen nicht und hat nicht vor in zweiter Instanz "nachzubessern". Die offiziellen Gründe für die Verweigerung, die die Bundesliga aufgrund ihrer Verschwiegenheitspflicht nicht nennen darf, blieben auch in der langen Erklärung des Vienna-Hauptsponsors und Vereinspräsidenten völlig unklar. In erster Linie beklagen sich die Döblinger über fehlende Unterstützung vonseiten der Stadt Wien.

Einige Stunden später gaben auch die drei Vizepräsidenten und der Sportdirektor eine schriftliche Erklärung ab, in der schwere Vorwürfe am Hauptsponsor erhoben werden. So habe Care Energy ohne Absprache die Bankgarantie zurückgezogen. "Die Vizepräsidenten als auch der Sportdirektor sind selbst von dieser Entscheidung überrascht worden, zumal es ja in der Aufsichtsratssitzung vom 22.2.2016 durch den Präsidenten hieß, dass die Bankgarantie seitens Care Energy mit Sicherheit erteilt wird", hieß es im Statement.

Die Erklärungen im Wortlaut finden Sie auf der nächsten Seite...
Stellungnahme der Vizepräsidenten, des Finanzreferenten und des Sportdirektors:

Wir, der Verein First Vienna FC 1894, möchten hiermit klarstellen, dass die Rückziehung der Bankgarantie nur eine Absprache zwischen dem Präsidenten, Richard Kristek, und dem Hauptsponsor Care Energy ist und nicht in Absprache mit den Vizepräsidenten des Vereins erfolgte.

Die Vizepräsidenten als auch der Sportdirektor sind selbst von dieser Entscheidung überrascht worden, zumal es ja in der Aufsichtsratssitzung vom 22.2.2016 durch den Präsidenten hieß, dass die Bankgarantie seitens Care Energy mit Sicherheit erteilt wird.

Seitens des Vereins können wir diese Entscheidung nur zur Kenntnis nehmen und bedauern sehr, dass wir unsere Fans unbeabsichtigt enttäuscht haben.

Wir können die Dinge, so wie sie sind, derzeit nicht ändern, hoffen aber, dass uns unsere großartigen Fans auch in der kommenden Saison weiterhin so sensationell unterstützen werden.

Die Stellungname von Präsident und Sponsor:
Der älteste Fußballverein Österreichs, verzichtet auf die Lizenz der Bundesliga und spielt weiterhin in der Regionalliga.

Nach intensiver Konferenz zwischen dem Vereinspräsidium und Care-Energy als Hauptsponsor wurde die gemeinsame Entscheidung gefällt, dass die First Vienna auch in der kommenden Saison in der Regionalliga Ost spielen wird. Der Verein verzichtet freiwillig auf die Lizenz der Bundesliga.

Die Gründe dafür sind mannigfaltig, denn nicht nur beim österreichischen Fußball liegt einiges im Argen. Insbesondere das politische Umfeld ist mehr als unfreundlich, um es höflich zu formulieren, so der Vereinspräsident Richard Kristek. Richard Kristek, Vereinspräsident, und sein Sohn Martin Kristek, Chef des Energiedienstleister Care-Energy, dem Hauptsponsor der Vienna zählen hierzu 2 Punkte auf:

Care-Energy rettete den Traditionsverein 2 Jahre zuvor vor der drohenden Insolvenz, investierte bis dato rund 3.6 Mio Euro, zahlte alle Altschulden, stellte damit die Vienna schuldenfrei und sichert den laufenden Spielbetrieb. Die Stadt Wien, der etwas am Erhalt des Vereins als Traditions- und Wirtschaftsfaktor liegen sollte, unterstützte die Vienna bis dato nicht, im Gegenteil: Selbst die Abgaben an die Stadt Wien, wie Wasserkosten oder der Sportgroschen, wurden vom Sponsor Care-Energy vollends bezahlt - kein Nachlass, kein Erlass durch die Stadt als Unterstützung für einen Verein im Umbruch. Die gleiche Stadt, vertreten durch Gemeinderat und Behörden unterstützte allerdings ein neues Stadion für einen anderen Fußballverein in Wien mit 26.4 Mio. Euro, was ca. 50% der Baukosten des neuen Stadions entspricht. Es spricht nichts gegen eine Unterstützung für wichtige Aushängeschilder der Stadt, die auch für Einnahmen im Tourismus sorgen. Es spricht einiges gegen die Einseitigkeit, mit der Mittel in Wien an Vereine verteilt, die gute Kontakte in die Gremien haben.

Die Care-Energy AG ist ein in Österreich zugelassener Energieversorger und versorgt derzeit rund 5.000 Kunden im gesamten Bundesgebiet. Sponsor der Vienna ist allerdings der Energiedienstleister Care-Energy, der rund 400.000 Kunden in Sachen Energieeffizienz und Energiekonsum betreut. In dieser Funktion achtet Care-Energy darauf, dass Kunden vernünftig mit Energie umgehen und fördert das europäische Ziel den Energieverbrauch zu reduzieren und die Energieeffizienz zu steigern. Dem Energiedienstleister Care-Energy wird mit politischer Unterstützung und Billigung ein Stein nach dem anderen vor die Füße geworfen und das trotz des großen Engagements, dass das Unternehmen gerade im Raum Wien zur Wahrung von Tradition, Sport und auch historisch wertvoller Sportinfrastruktur zeigt.

"Das ist keine Art und Weise wie in Österreich mit einem Traditionsverein und seinem Sponsor umgegangen wird. Wir belassen die Dinge, wie sie sind. Die Fehler der Politik und der Strukturen werde ich nicht dem Verein anlasten, der auch mir am Herzen liegt. Wir haben die Vienna finanziell und sportlich für die Regionalliga gesichert, mehr ist unter diesen Umständen nicht sinnvoll und auch nicht zu erwarten." so Martin Richard Kristek, Chef des Hauptsonsors und Energiedienstleisters Care-Energy.

Vereinspräsident Richard Kristek ergänzte: "Ich bin froh, dass Martin mein Sohn ist. Jeder andere Sponsor hätte uns unter diesen Umständen die rote Karte gezeigt und hätte die Verträge nicht mehr verlängert und das hätte das Aus der Vienna bedeutet. Hoffentlich wacht Wien auf und erkennt, welchen sportlichen, kulturellen und auch wirtschaftlichen Wert wir bei der Vienna für Wien erhalten."

Die Vienna wird in der kommenden Saison zeigen, dass bester Fussball mit Profiniveau in der Regionalliga zu finden ist und wird sich freuen, im Rahmen von Freundschaftsspielen den Bundesligavereinen zu zeigen, was wahrer Fussball ist.

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