Franzoso war am 15. September nach einem heftigen Sturz im Rahmen des Schnee-Trainingslagers im chilenischen La Parva verstorben. Der Italiener stürzte während eines Trainingslaufes, flog durch die Sicherheitsnetze und gegen einen Zaun, erlag zwei Tage später in einem Krankenhaus in Santiago de Chile seinen Verletzungen. Er verstarb am Tag vor seinem 26. Geburtstag.
Das tragische Ableben des Italieners ließ jedenfalls die Diskussionen über Sicherheit im Ski-Weltcup wieder neu aufflammen. Viele schwere Stürze hatten zuletzt immer wieder für Negativ-Schlagzeilen gesorgt, die Tragödie um Franzoso richtete das Licht auf die teils problematischen Sicherheitsvorkehrungen auf Trainingspisten.
"Jetzt reden alle mit. Aber das ist nichts Neues", meinte der FIS-Renndirektor Markus Waldner gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" zu den aufkommenden Sicherheitsdiskussionen. Teams würden bereits kooperieren, um Trainingshänge abzusichern, müssten dies laut Waldner aber noch intensivieren. "In der südlichen Hemisphäre trainieren die Läufer gut vier, fünf Wochen, da müssen alle gemeinsam schauen, dass mehr Sicherheit am Hang ist", ergänzte der Südtiroler. Dies sei "machbar".
Allerdings unterstrich der FIS-Mann, dies sei im Weltcup "nicht das Problem", hier habe man den "höchsten Standard". "Das Problem ist auf dem unteren Level. Bei den FIS-Rennen zum Beispiel", so Waldner, der die Tatsache, dass der italienische Skiverband den dritten Todesfall in einem Jahr zu beklagen hatte, nicht überbewerten wollte: "Die Stürze waren immer auf das Material zurückzuführen. Es waren Verschneider." Man müsse vielmehr an Skiern, Kanten, Skischuhen und den Abstimmungen schrauben. "Das Material muss extrem unter die Lupe genommen werden. Über 50 Prozent der Stürze passieren aufgrund von Verschneidern", unterstrich der FIS-Mann. Dies sei auch bei Franzoso der Fall gewesen.
Ansatzpunkt sei unter anderem der Skischuh. Der müsse wieder einen "Spielraum" bekommen, meinte Waldner. Doch Veränderungen am Material würden dauern. Gerade auch deshalb, weil die Olympischen Winterspiele vor der Türe stehen. "Da sind keine dramatischen Änderungen möglich. Deshalb glaube ich, wir werden wieder einige schlimme Sachen sehen", warnte der Südtiroler. Die Skifirmen müssten einen Vorlauf von 18 Monaten erhalten. "Aber es muss was geschehen, sonst hat das fatale Konsequenzen", betone Waldner.