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FIS-Renndirektor: "Muss nicht immer Vollgas sein"

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Vor dem Speed-Auftakt im Ski-Weltcup sorgte FIS-Rennleitner Markus Waldner für Kopfschütteln. Dem gegenüber nimmt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel den Ski-Weltverband in die Pflicht.

Am Donnerstag konnte das Abfahrtstraining für den Speed-Auftakt in Lake Louise plangemäß über die Bühne gehen. Damit ist die Abfahrt am Samstag gesichert. Das für Mittwoch angesetzte erste Training hatte noch abgesagt werden müssen. Ein Helikopter hätte im Notfall aufgrund der Witterungsbedingungen nicht starten können.

Sicherheit wird aktuell im Ski-Weltcup groß geschrieben. Das machte auch FIS-Rennleiter Waldner bei der ersten Mannschaftsführersitzung klar. Auf eine etwas unkonventionelle Art und Weise. Es gebe zu viele Verletzungen. "Das müssen wir in den Griff bekommen", wird Waldner in der Krone zitiert. Präparierung und Kurssetzung werden künftig entschärft.

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Doch auch die Fahrer sollen ihres dazu beitragen. "Aber auch ihr Trainer müsst mit euren Athleten reden. Auch sie müssen da mithelfen. Es muss nicht immer Vollgas sein", verlangte der Südtiroler, erntete damit allerdings nur Kopfschütteln.

Schröcksi-Kampf gegen Verletzungen

Wohl auch von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. Der im Kern der Sache allerdings mit dem FIS-Verantwortlichen übereinstimmt. Gezählte 16 Kreuzbandrisse gab es im ÖSV seit Beginn 2018, wie der Standard vorrechnet. "Ein Faktum kann sein, dass die Leute nach Verletzungen zu früh zurückkehren." Der mächtige Ski-Boss will "künftig darauf schauen, dass die Leute wirklich ein Jahr lang nicht starten."

Ein Ansatz des ÖSV: den Verletztenstatus zu verlängern. Damit würden die Läufer nicht so schnell in der Startliste zurückrutschen. Außerdem soll künftig nicht nur mit Stangen trainiert werden, um auch andere Muskelgruppen anzusprechen. Dazu sei es nicht nötig, "im Training bis ins Flache zu springen".

Ein Umstand, der erst vor wenigen Tagen die Saison von Christina Ager beendete, bevor sie noch begonnen hat. Zwei Drittel aller schweren Knieverletzungen im ÖSV betreffen Läuferinnen. Für Schröcksnadel auch ein Materialproblem, weil "der Radius im Riesentorlauf wie bei Männern 30 Meter hat. Da bringt Gender Equity nichts. Frauen haben einen anderen Körperbau, sind im Durchschnitt um 20 Kilo leichter."