Klimaschutz

Fischerei-Schiffe sogar in Meeresschutzgebieten aktiv

Im Rahmen einer Greenpeace-Expedition wurden Langleinen im Umfang von 30 Kilometern Länge beschlagnahmt, ein vom Aussterben bedrohter Blauhai befreit.

Lydia Matzka-Saboi
Greenpeace-Aktivisten befreiten ein vom Aussterben bedrohten Blauhai, mehrere Schwertfische und weitere Meerestiere im Rahmen einer Expedition im Nordatlantik.
Greenpeace-Aktivisten befreiten ein vom Aussterben bedrohten Blauhai, mehrere Schwertfische und weitere Meerestiere im Rahmen einer Expedition im Nordatlantik.
Greenpeace

Von 8. bis 27. Juli waren 30 Greenpeace-Aktivisten an Bord der "Arctic Sunrise" im Nordatlantik unterwegs und dokumentierten den brutalen Haifang der EU-Fischereiflotten.

Dabei wurden Langleinen im Umfang von 30 Kilometern Länge beschlagnahmt, ein vom Aussterben bedrohter Blauhai, mehrere Schwertfische und weitere Meerestiere befreit. Vor der nächsten Verhandlung zum Meeresschutzabkommen wolle man damit auf die "Schrecken der industriellen Fischerei" aufmerksam machen.

Eines der europäischen Fischerei-Schiffe war Greenpeace zufolge in einem ausgewiesenen Meeresschutzgebiet aktiv. Jeden Tag würden über 1.200 Kilometer Langleinen im Nordatlantik ausgebracht, so gelangten bis zu 28.000 Köderhaken ins Meer, wo Meerestiere qualvoll verenden. Somit sind die sichergestellten Langleinen gerade einmal 2,5 Prozent der täglichen ausgebrachten Menge.

Greenpeace fordert starke Meeresschutzgebiete

Am 15. August startet die fünfte und wahrscheinlich finale Verhandlungsrunde zum UN-Hochseeschutzabkommen. Greenpeace forderte hier ein Abkommen, mit dem weltweit starke Meeresschutzgebiete sichergestellt werden: "Die mutigen Aktivistinnen und Aktivisten machen die Schrecken der industriellen Fischerei im Nordatlantik sichtbar. Angebliche Meeresschutzgebiete sind auf dem Papier geschützt, werden in der Realität aber weiter ausgebeutet, bis auch der letzte Hai brutal getötet wird", sagte Lukas Meus, Meeresexperte bei Greenpeace in Österreich.

Daher brauche es echte und starke Meeresschutzgebiete, "damit das Abschlachten der Meerestiere ein Ende nimmt." Während der Greenpeace-Expedition sei die industrielle Langleinen-Fischerei aus Spanien auf der Jagd nach Haien und Schwertfischen gewesen. Eines der Schiffe sei dabei auch im Meeresschutzgebiet Milne Seamount Complex unterwegs gewesen. Die Schiffsexpedition verdeutliche daher erneut, wie die industrielle Fischerei unsere Meere plündere.

Im Juli wurde zudem ein Greenpeace-Report publiziert, der beschrieb, dass die EU mit ihren Fischereiflotten im Nordatlantik gezielt nach Jung - und Babyhaien fischen und so gefährdete Haibestände zusätzlich bedrohen würde. Jede zweite Haiart ist vom Aussterben bedroht.

Die fünfte Verhandlungsrunde zum UN-Hochseeschutzabkommen in New York dauert bis 26. August.

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