Zelle bezogen, Alltag begonnen

Fitness-Raum, Kapelle – so sieht’s im Grasser-Häf’n aus

Karl-Heinz Grasser hat alle Untersuchungen abgeschlossen, bekam heute Grießschmarren mit Vanillesauce serviert. So sieht es in seiner Zelle aus.
Christian Tomsits
03.06.2025, 19:37
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Am Montag trat Karl-Heinz Grasser – gekonnt vor lauernden Reportern und Paparazzi abgeschirmt – seine Haft in die Justizanstalt Innsbruck an. Der Häf’n kam dem Promi-Häftling offenbar entgegen, sodass er mit einem Auto in die Anstalt vorgefahren werden konnte und nicht wie jeder Häftling am Eingangstor die Glocke läuten musste. Laut "Heute"-Infos konnte der wegen Untreue zu vier Jahren verurteilte Ex-Minister bereits am Montag alle Eingangsuntersuchungen abschließen und sich somit am Dienstag in den Häf‘n-Alltag eingewöhnen: Das bedeutet: Aufstehen um 6 Uhr, gefolgt von Frühstück und Medikamentenausgabe.

Zum Mittag gab es gleich was Süßes: Grießschmarren mit Vanillesauce und Kompott. Bitter: Für Grasser dürfte es jetzt bald eng werden – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die kolportierte Einzelzelle für den Ex-Minister könnte bald eine Fünfer-Unterkunft werden. Denn aktuell befinden sich 506 Insassen bei einer offiziellen Auslegung für 473 Häftlinge im "Ziegelstadl". Man sei "gut gebucht", hieß es – habe aber "noch genug Kapazitäten". Mit Grasser kamen übrigens noch zwei weitere Neuankömmlinge am Montag an. Über das Jahr verteilt geben sich rund 1.000 Häftlinge die Klinke in die Hand.

Nicht alle Entlassenen können Positives über ihren Aufenthalt im Gefängnis berichten. In der Vergangenheit geriet der als besonders heruntergekommen und ungemütlich verunglimpfte Betonbau aus den 1960er Jahren oft in die Kritik. Ungeziefer, Gewalt und Drogen sollen den Alltag prägen – wir berichteten.

Dennoch wartet der Häf‘n mit einigen Schmankerl für seine Gefangenen auf: So gibt es einen Fitnessraum mit zahlreichen Sportgeräten und zwei Tischtennis-Tischen sowie eine eigene Gefängniskapelle mit aufgemalter Friedenstaube auf dem Eingangstor. Job hat Grasser dem Vernehmen nach noch keinen – ob und bis er gemäß seinen Fähigkeiten in der Justizanstalt eingesetzt werden kann, ist unklar, bis dahin könnten noch Wochen verstreichen. Unangenehm: Bis dahin muss er vorerst 23 Stunden am Tag in seiner Zelle bleiben.

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