Ex-Häftling packt aus

"Drogen, kalte Dusche" – das erwartet Grasser im Häf’n

"Die werden ihm das Leben zur Hölle machen", meint ein ehemaliger Insasse der JA Innsbruck. In "Heute" beschreibt er, was Grasser zu erwarten habe.
Christian Tomsits
27.05.2025, 21:10
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Am 7. Juni soll es also so weit sein: Dann muss Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser spätestens zum Haftantritt sein schmuckes Chalet in Kitz verlassen und mit einer 12-Quadratmeter-Zelle am Innsbrucker "Ziegelstadel" vorliebnehmen. Dort erwarte den Ex-Politiker "nichts Gutes", wie ein Ex-Häftling in "Heute" erklärt. "Die Wärter werden ihm das Leben zur Hölle machen", vermutet der Insider keinen Promi-Bonus für Grasser – Möglichkeiten der subtilen Schikane durch Beamte gäbe es im Häf’n zur Genüge.

Dennoch lassen Recherchen vermuten, dass das Leben dem prominenten Neuankömmling vor Ort nicht allzu schwer gemacht werden muss. So dürfte der Ex-Finanzminister gleich zu Beginn in einer Einzelzelle unterkommen, kurz darauf könnte ihm der gemeinhin als angenehm geltende Job in der Gefängnisbibliothek zugeschanzt oder schneller als sonst der heiß-begehrte Tischbesuch für Gattin Fiona gestattet werden. So schillernd wie das Auftreten der Kristall-Erbin ist ein Aufenthalt in der Justizanstalt trotzdem nicht: "Die Zustände in Völs sind wirklich schlimm", bestätigen gleich mehrere Insider.

Raucherzelle, kalte Duschen

Der Grund: Die Bausubstanz sei marode, außerdem würden trotz engmaschiger Kontrollen "überall Drogen kursieren". Der Umgang wäre rau, in fast allen engen Gemeinschaftszellen – "in die auch Grasser früher oder später kommt" – werde geraucht. Zudem sei das Wasser "an den Duschtagen oft eisig kalt" und man müsse sich bei der Körperhygiene "mit zwanzig anderen Häftlingen extrem beeilen". Das Justizministerium dementiert: Duschen für Häftlinge, die in der Anstalt einer Arbeit nachgehen, sei "täglich erlaubt – mit warmen Wasser und ohne, dass die Zeit gestoppt wird".

Tagwache um 6 Uhr

Was hingegen stimmt: Der triste Häf’n-Alltag ist streng getaktet. Frühstück gibt es nach der Tagwache bereits um 6 Uhr früh. Zu entkoffeiniertem Filter- oder Löskaffee im Plastikbecher gibt es einen halben Laib Brot oder mehrere Semmeln für den ganzen Tag, dazu abgepackte Aufstriche, Wurst und Käse. Die Medikamenten-Ausgabe erfolgt gegen 7 Uhr. Um 7.15 Uhr geht es für Strafhäftlinge zur Arbeit. Schon ab 11 Uhr gibt es warmes Mittagessen – im Juni stehen etwa Eiernockerl, Haferflockensuppe oder diverse Fleischspeisen auf dem Menüplan. Wenn um 14 Uhr die Schicht endet, ist danach noch Zeit für Therapiestunden und Trainings.

Um 15 Uhr heißt es dann wieder "Einschluss". Häftlinge könnten dann in den Zellen "Fernsehen, Lesen oder mit Mithäftlingen reden". Zwischen 17 und 18 Uhr ist Abendessenszeit. Zweimal wöchentlich werden warme Kleinigkeiten – wie etwa Gulaschsuppe –    gereicht, zumeist gibt es jedoch nur neue Aufstriche zum alten Frühstücksbrot. "Licht aus" ist um 22 Uhr,danach kann Karl-Heinz Grasser getrost den ganzen Sommer über von der Freiheit träumen. Wie berichtet, winkt schon ab dem 1. September die Fußfessel.

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