Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser hat nach seiner rechtskräftigen Verurteilung in der Causa Buwog Privatkonkurs beantragt. Am Dienstag wurde am Bezirksgericht Kitzbühel das Insolvenzverfahren eröffnet, teilte der Alpenländische Kreditorenverband mit.
Der 56-Jährige gibt seine Schulden mit 21 Millionen Euro an. Hauptgläubiger sind das Finanzamt mit rund 7,9 Millionen Steuerforderungen und die Republik mit etwa 12,7 Millionen.
Bei letzteren handelt es sich um den Schadenersatz – 9,8 Millionen plus Zinsen –, den der Staat von Grasser und anderen Verurteilten im Buwog-Verfahren haben will.
Dieser Schadenersatz-Anspruch ist laut Grasser die Insolvenzursache. Auch Grassers Ehefrau Fiona Griffini-Grasser zählt – laut "Profil" – zu den Gläubigern. Sie soll ihm ein Darlehen über 270.000 Euro gewährt haben.
Wie das Nachrichtenmagazin weiter berichtet, soll laut Grundbuch auch das Wohnhaus von Grasser in Kitzbühel seiner Gattin gehören. Außerdem wurde bezüglich der Liegenschaft auch ein Veräußerungsverbot zugunsten Grassers Schwiegermutter eingetragen, heißt es im "Profil".
Der Ex-Politiker ist ohne Beschäftigung. Das begründet er mit dem fast 16 Jahre dauernden Strafverfahren gegen sich. Dies habe sein berufliches Fortkommen beeinträchtigt. Sein verbliebenes Vermögen beziffert Grasser mit 300.000 Euro.
Der ehemalige Finanzminister bietet den Gläubigern eine Barquote von drei Prozent binnen zwei Wochen ab rechtskräftiger Annahme des Zahlungsplans an.
Nachdem aufgrund des bevorstehenden Haftantritts nicht zu erwarten ist, dass Grasser in den nächsten Jahren eine Beschäftigung mit einem entsprechenden Einkommen ausüben wird können, soll diese Zahlungsplanquote mit Unterstützung von dritter Seite finanziert werden, führt der KSV1870 aus.