Niederösterreich

Fix! 34-Jähriger vom AMS übernimmt die SP in NÖ

Ruck zuck war Franz Schnabl Geschichte! Sven Hergovich übernimmt mit 34 Jahren die SPNÖ und lässt dabei den Ex-Landesparteichef alt aussehen.

Sehr treffend! Der neue SPNÖ-Chef vor dem St. Pöltener Rathaus - auch Bürgermeister Matthias Stadler machte sich für Hergovich stark.
Sehr treffend! Der neue SPNÖ-Chef vor dem St. Pöltener Rathaus - auch Bürgermeister Matthias Stadler machte sich für Hergovich stark.
Heute/Lie

"Wenn man Wahlen verliert, muss man die Konsequenzen ziehen", meinte der mächtige St. Pöltner Langzeitbürgermeister Matthias Stadler und ehemalige Landesparteiobmann nach der Wahl und griff noch am Sonntagabend zum Handy und telefonierte herum.

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    Er ist die neue rote Hoffnung: Sven Hergovich
    Er ist die neue rote Hoffnung: Sven Hergovich
    fotonovo.at/Daniel Novotny

    Ein Thronfolger war schnell gefunden: Sven Hergovich (34), Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, ein echter Sozialdemokrat mit Handschlagsqualität, Fan der großen Koalition und echter Macher.

    Groß-Koalitionär

    Der Korneuburger startete seine politische Karriere in der Arbeiterkammer Wien und als Referent im Kabinett von Doris Bures. Dann war er im Kabinett von Verkehrsminister Alois Stöger. Am 1. November 2017 wurde Hergovich stellvertretender Landesgeschäftsführer des AMS NÖ und mit 2018 schließlich neuer AMS NÖ-Chef. Hergovich gilt als Fan der großen Koalition, arbeitete schon bestens mit VP-Landesrat Martin Eichtinger, VP-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und VP-Landeschefin Johanna Mikl-Leitner zusammen (siehe auch Bilderserie).

    Die Projekte des 34-jährigen Sven Hergovich beim AMS NÖ, wie das erste Klima-Ausbildungszentrum, können sich sehen lassen - mehr dazu hier

    Franz Schnabl kämpfte zwar noch um sein politisches Überleben, doch das Auslaufmodell hatte gegen den Youngster keine Chance - Sven Hergovich soll eine breite Mehrheit hinter sich gehabt haben.

    Denn Franz Schnabl war schon vor der Wahl nicht unumstritten und hatte in der zweiten Jännerwoche für einen skurrilen Ostereier-Auftritt gesorgt - mehr dazu hier.

    Schnabl hinterlässt SPNÖ mit 20 %

    "Freilich, Franz Schnabl hatte es bei dieser Wahl schwer. Denn die FP hatte massiven Rückenwind, da war nicht so viel zu holen", so ein SP-Funktionär. Franz Schnabl hinterlässt die SPNÖ mit knapp über 20 %. Mit 21,57 % (Wahlergebnis aus 2013) hatte er die SPNÖ nach Matthias Stadler 2017 übernommen, führte für die 2018er-Wahl einen recht schrägen Wahlkampf und erreichte immerhin ein zartes Plus von 2,35 % und verlor jetzt 3,27 % - alles zur 2023-Wahl hier.

    Der 64-jährige Polizist muss nun den Sessel für Sven Hergovich räumen, obwohl viele innerhalb der SP das wahre Problem im Bund sehen. Doch auch Kärntens Landeskaiser Peter Kaiser hatte erst eine Debatte hinsichtlich der Kärnten-Wahl am 5. März 2023 abgedreht. "Es gibt keine Führungsdiskussion", so Kaiser.