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Fjörtoft zu Rapid? "Mein Haar ist noch zu schön"

Heute Redaktion
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Jan Age Fjörtoft schoss sich Anfang der 1990er-Jahre in die Herzen der Rapid-Fans – und besiegte Inter Mailand. Der Norweger im "Heute"-Talk.

Showdown in Mailand! Rapid muss am Donnerstag gegen Inter ein 0:1 drehen, um ins Achtelfinale der Europa League einzuziehen. "Normal haben sie keine Chance", sagt Jan Age Fjörtoft im "Heute"-Talk. Nachsatz: "Doch genau darin liegt die Chance. Rapid hat absolut nichts zu verlieren. Vielmehr können sie eines dieser großen Spiele, an die man sich ewig erinnert, erschaffen."

Fjörtoft, die grün-weiße Stürmer-Legende, war selbst bei einigen dabei. Unter anderem beim 2:1-Sieg gegen die "Nerazzurri" vor 29 Jahren. "Eigentlich hätten wir höher gewinnen müssen. Ich habe die Latte getroffen, ein Abseitstor wurde aberkannt", erinnert sich der Norweger. "Leider sind wir im Rückspiel ausgeschieden – 1:3 in der Verlängerung. Der Schiri hat sicher gut verdient. Er hätte sich gleich ein Inter-Trikot anziehen können."

Fjörtoft, der zwischen 1989 und 1993 in 156 Partien 85 Tore für Rapid erzielte, arbeitet mittlerweile als TV-Experte. Das Geschehen in Wien verfolgt er nach wie vor. Seine Ferndiagnose: "Es war ein guter Anfang, Kühbauer zurückzuholen. Man redet immer von der Rapid-DNA – Didi hat sie", sagt der 52-Jährige über seinen Ex-Kollegen. "Man sollte ihm noch Zeit geben, doch auch für ihn gilt natürlich der berühmte Rehhagel-Satz: 'Man muss langfristig planen, aber kurzfristig gewinnen.' Wichtig ist, dass wieder ein Konzept, eine Philosophie entwickelt wird – und erst dann die entsprechenden Spieler geholt werden. Denn ein Porsche bringt im Skiurlaub nichts, so wie ein Jeep nicht in die Formel 1 passt."

Dass Fjörtoft die Kicker eines Tages selbst – nämlich als Sportdirektor – aussucht, schließt er aus. "Ich war ein paar Mal im Gespräch. Aber mein Haar ist noch so schön, das soll so bleiben. Meine Teamkollegen von damals, die jetzt Jobs als Manager haben, sehen alle zehn Jahre älter aus. Ich glaube, ich bleibe lieber auf der TV-Seite, da bekommt man sogar Make-Up."

Mit einem Auge verfolgt der Sky-Experte auch das Geschehen in Salzburg. "Selbst als Rapidler ärgert es mich, dass sie noch nie in der Champions League waren", gesteht Fjörtoft. "Es hätte mich nämlich gefreut, dort im Stadion zu arbeiten."

Das Rapid die "Bullen" eines Tages wieder abfängt, sei schwer, aber nicht unmöglich. "Die einzige Möglichkeit sehe ich darin, wieder eine Kultur aufzubauen – das kostet nichts. Geld ist zwar wichtig und hilft enorm, aber in Salzburg hat man auch eine Idee, ein Konzept gehabt. Es gibt genug Vereine, die reich sind, aber keinen Erfolg haben."