Kopfhörer-Test

Flaggschiff der CMF Buds 2 kostet nicht einmal 60 Euro

Die tollen CMF Buds Pro 2 aus dem Vorjahr bekommen drei Geschwister – von den Buds 2a unter 40, den Buds 2 unter 50 und den Buds 2 Plus unter 60 Euro.
Rene Findenig
29.04.2025, 19:17

Das britische Technologieunternehmen Nothing hat sich in Österreich bereits einen Namen gemacht – noch eher unbekannt sind die ebenfalls aus dem Nothing-Haus stammenden CMF-Produkte. Dabei handelt es sich um günstige, aber dennoch gut ausgestattete Technik mit einer besonderen Designsprache. Die Submarke "CMF by Nothing" des Londoner Unternehmens will dieses einzigartige Design mit einem sehr niedrigen Preis verbinden. Im Vorjahr gelang das mit den CMF Buds Pro 2, dem CMF Phone 1 und der CMF Watch Pro 2 hervorragend. 2025 startet die Reihe mit dem Phone 2 Pro und drei Kopfhörern: den Einsteigern CMF Buds 2a um 39,95, der Mittelklasse CMF Buds 2 um 49,95 und dem Flaggschiff CMF Buds 2 Plus um 59,95 Euro.

"Heute" hat die CMF Buds 2 und die CMF Buds 2 Plus bereits getestet – verkauft werden sie ab dem 6. Mai, in Österreich sind sie nur auf nothing.tech und bei Amazon zu haben. Für die zehn Euro Preisunterschied gibt es doch überraschend viele technische Unterschiede. So setzt das Plus-Modell auf dynamische 12-Millimeter-LCP-Treiber ("Liquid-crystal Polymer), die Buds 2 dagegen auf 12-Millimeter-PMI-Treiber ("Polymethacrylimide"). Aktive Geräuschunterdrückung können beide, die Plus mit bis zu 50 Dezibel, das Basismodell mit bis zu 48. Neben AAC und SBC als Standard-Codecs können aber nur die Plus mit hochauflösendem LDAC umgehen. Und auch persönliche Klangprofile lassen sich nur beim Plus-Modell in der "Nothing X"-App anlegen.

IP55 und ChatGPT sind in beiden Modellen mit an Bord

Das Basismodell der Buds setzt wiederum etwas stärker auf die Basswiedergabe. Auch bei der Akkulaufzeit gibt es Unterschiede, dazu etwas später mehr. Beide Modelle sind wiederum mit einer IP55-Zertifizierung gegen Staub und Wasserstrahlen geschützt, aber nicht komplett abgedichtet. Die übrigen Daten gleichen sich fast vollständig: Beide Modelle können per Spatial Audio einen räumlichen Klang simulieren, lassen sich mit zwei Endgeräten für den nahtlosen Wechsel koppeln, besitzen sechs HD-Mikrofone für klare Telefonie und die Reduktion von Windgeräuschen verfügen in Sachen Künstliche Intelligenz über eine ChatGPT-Integration. Wer ein verbundenes Nothing-Smartphone nutzt, kann sich mit ChatGPT ganz natürlich unterhalten.

Um eine der brennendsten Fragen der Fans zu beantworten: Das Drehrad am Gehäuse der Kopfhörer ist dieses Mal nur für die Optik dar. Es lässt sich als Art "Fidget Spinner" verwenden und besitzt Öffnungen, um ein Halteband daran anzubringen, eine Steuerung der Kopfhörer gibt es dieses Mal aber nicht. Das ist weiterhin exklusiv den im Jahr 2024 erschienenen CMF Buds Pro 2 vorbehalten, bei denen mit dem Drehrad beispielsweise die Lautstärke geregelt oder die aktive Geräuschunterdrückung aktiviert werden konnte. In Sachen Klang und Leistung liegen die CMF Buds Pro 2 und die neuen CMF Buds 2 Plus fast gleichauf, die Pro können eine Spur mehr, kosten aber auch minimal mehr (64,95 Euro). Die CMF Buds 2 siedeln sich darunter an.

Funktionen und Klang weit über der Preisklasse der Modelle

In allen Fällen muss gesagt werden: Die Kopfhörer klingen besser, sind sauberer verarbeitet und leisten mehr, als es in der Preisklasse üblich ist. Farblich sind die CMF Buds 2 in Hellgrün, Schwarz und Orange zu haben, die CMF Buds 2 Plus gibt es Hellgrau und Blau. Klanglich  schenken sich das Plus- und das Pro-Modell übrigens nichts. Die CMF Buds 2 Plus unterstützen bei der Wiedergabe sowohl Standard- als auch hochauflösende Codecs, ausgewiesen werden AAC, LDAC und SBC. Die Buds fallen mit einem klaren, voluminösen Klang auf. Details und Höhen fallen im Vergleich zu um 200 Euro teureren Flaggschiffen natürlich weit weniger definiert und etwas flach aus, der Klang ist angesichts des Preises aber dennoch fantastisch.

Auch die "Nothing X"-App kann glänzen, der Equalizer bietet sechs vorgefertigte Klangprofile und sollte keines den eigenen Vorstellungen entsprechen, lassen sich Höhen, Mitten und Tiefen manuell anpassen und speichern. Das können wiederum die Basis-Buds nicht, die aber auch gut klingen, aber eben keine höherwertigen Codecs unterstützen und etwas basslastig klingen. Das lässt sich mit der automatischen Klangoptimierung über Dirac Opteo aber gut in den Griff bekommen. Der "Spatial"-Effekt beider Modelle funktioniert ebenfalls gut und lässt es so wirken, als würde der Klang bei Filmen und Serien aus allen Richtungen kommen. Auch hier gibt es Unterschiede zu teureren Modellen, dass die Funktion aber an Bord ist, ist ein echter Bonus.

Zuverlässige Gestensteuerung, keine kabellose Ladung

Damit die neuen CMF-Kopfhörer gut im Ohr sitzen, lässt in der "Nothing X"-App ein Passtest durchführen. Bei den Silikonaufsätzen für die Kopfhörer bleibt man auf drei Größen beschränkt – S, M und L. Optional lässt sich auch eine Trageerkennung aktivieren, mit der die Buds die Wiedergabe pausieren, wenn man sie aus dem Ohr nimmt. Für Gamer gibt es auch einen "Low Lag Mode", damit der Ton auch sofort ans Ohr kommt, sobald er vom Smartphone ausgegeben wurde. Am zuverlässigsten funktioniert das aber nur in Verbindung mit einem Gerät aus dem Nothing-Sortiment. Das Ladecase der Kopfhörer ist in beiden Fällen nur per IPX2-Zertifizierung geschützt, also nicht ganz staubdicht und nur gegen einen leichten Regenguss abgesichert.

Gesteuert werden beide Modelle entweder über das Smartphone oder per Berührung am Gehäuse der Buds – die ausgeführten Befehle können teilweise in der App angepasst werden. Verbaut sind in den Kopfhörern wieder wie beim Pro-Modell sechs HD-Mikrofone mit Technologien, die Stimmwiedergabe verbessern und Windgeräusche reduzieren. Gekoppelt werden können die CMF Buds 2 und Plus mit Android- (ab Version 6.0) und iOS-Geräten (ab iOS 13). Mehrfachkopplung mit zwei Geräten zum nahtlosen Wechsel der Wiedergabe ist mit Bluetooth 5.4 möglich. Schnelles Koppeln funktioniert mit Google Fast Pair und Microsoft Swift Pair. Kabelloses Laden beherrschen die neuen Kopfhörer nicht, ein Ladekabel gibt es dazu.

CMF by Nothing im Test – die CMF Buds 2 und CMF Buds 2 Plus. Das Drehrad am Gehäuse ist dieses Mal nur Designelement.
Rene Findenig

Brauchbare Geräuschunterdrückung und lange Laufzeit

Beide neuen Buds-Modelle besitzen einen abgeflachten Steg, was die Berührungs-Steuerung komfortabler und zuverlässiger macht. Die Buds sitzen gut im Ohr, fallen bei Bewegung nicht raus und machen sich mit nur je 4,5 Gramm auch nach Stunden nicht unangenehm bemerkbar. Die CMF Buds 2 Plus machen bei der aktiven Geräuschunterdrückung (ANC) etwas bessere Figur als das Basis-Modell, groß sind die Unterschiede aber nicht. Monotone Außengeräusche werden deutlich gedämpft, plötzliche, laute Klänge wie ein Schrei oder eine Sirene dringen aber deutlich ans Ohr durch. In beiden Modellen kann optional eine adaptive Geräuschunterdrückung aktiviert werden, die sich dann recht zuverlässig an die Umgebungssituation anpassen kann.

Top sind auch der Windunterdrückungsmodus und Transparenzmodus, der Geräusche klar durchlässt. Bei der Akkulaufzeit zeigen sich beide Modelle überraschend ausdauernd. Das Basismodell schafft es bei Musikwiedergabe in mittlerer Lautstärke auf rund 13 Stunden ohne und auf acht Stunden mit ANC, gemeinsam mit dem Ladebehälter kommt man ohne Ladung auf bis zu 55 Stunden. Beim Plusmodell holt man sogar noch etwas mehr raus: 14 Stunden ohne ANC, acht Stunden mit ANC und rund 61 Stunden mit dem Ladebehälter. Das sind extrem ausdauernde Werte, die wohl viele Konkurrenten neidisch machen. Eine Case-Ladung dauert rund eine Stunde, für die Buds reichen zehn Minuten im Case für vier Stunden Wiedergabe aus.

Aufgeräumt, übersichtlich, aber nur auf das Notwendigste beschränkt: Die "Nothing X"-App der Kopfhörer.
Rene Findenig

Flaggschiff der CMF Buds 2 kostet nicht einmal 60 Euro

Die neuen CMF Buds haben nicht viele Schwachpunkte, zumindest nicht für das Gebotene in der Preisklasse. Allerdings könnte die Modellbezeichnung für Nothing zum Problem werden – oder immerhin für Verwirrung bei Nutzerinnen und Nutzern sorgen. Nicht nur lassen sich CMF Buds 2a, CMF Buds 2, CMF Buds 2 Plus und CMF Buds Pro 2 (ja, beim etwas älteren, aber immer noch guten Modell steht die Zahl tatsächlich hinter der Bezeichnung "Pro") optisch kaum voneinander unterscheiden, auch bei den Funktionen liegen sie extrem nahe aneinander. Das alles soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass man für wenig Geld sehr viel und mehr als in der Preisklasse üblich bekommt. Vor allem klanglich gibt es wenig Besseres für maximal 60 Euro.

In-Ear, Buds, On-Ear, Over-Ear – die besten Kopfhörer im Test

CMF Buds 2

Farben: Schwarz, Hellgrün, Orange
Sound: Dynamische 11-mm-PMI-Treiber, AAC, SBC, Dirac Opteo, Spatial Audio, Ultra Bass, Equalizer
Funktionen: (Adaptives) ANC (bis 48 dB), Transparenzmodus, 6 Mikrofone, klare Telefonie, Windunterdrückung, Bluetooth 5.4, Google Fast Pair, Microsoft Swift Pair, Trageerkennung, Low-Lag-Modus, Gerätesuche, Gestensteuerung, Gerätesuche
Akku: 53 mAh (Buds), 460 mAh (Case)
Kompatibilität: Android 6.0 und höher, iOS 13 und höher
Schutz: IP55 (Buds), IPX2 (Case)
Preis: 49,95 Euro

CMF Buds 2 Plus

Farben: Blau, Hellgrau
Sound: 12-mm-LCP-Treiber, AAC, SBC, LDAC, persönliche Soundprofile, Spatial Audio, Ultra Bass, umfassender Equalizer
Funktionen: (Adaptives) ANC (bis 50 dB), Transparenzmodus, 6 Mikrofone, klare Telefonie, Windunterdrückung, Bluetooth 5.4, Google Fast Pair, Microsoft Swift Pair, Trageerkennung, Low-Lag-Modus, Gerätesuche, Gestensteuerung, Gerätesuche
Akku: 53 mAh (Buds), 460 mAh (Case)
Kompatibilität: Android 6.0 und höher, iOS 13 und höher
Schutz: IP55 (Buds), IPX2 (Case)
Preis: 59,95 Euro

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