Wirtschaft

Fleischloser Burger macht Vegetarier sauer

Neu gibt es bei Burger King den fleischlosen Rebel Whopper. Die vegetarische Alternative kommt bei seiner Zielgruppe aber nicht wirklich gut an.

Heute Redaktion
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Ein Promo-Foto eines Rebel Whoppers von Burger King, der am 12. November 2019 in Europa Verkaufsstart feiert.
Ein Promo-Foto eines Rebel Whoppers von Burger King, der am 12. November 2019 in Europa Verkaufsstart feiert.
Bild: picturedesk.com/AFP/Burger King

Burger King bringt den pflanzlichen Rebel Whopper heraus. In 25 europäischen Ländern, darunter Österreich, ist der fleischlose Burger ab heute Dienstag erhältlich. Das Patty des Burgers, der vom Konsumgüter-Riesen Unilever entwickelt wurde, besteht aus Sojabohnen, Weizenprotein, Sonnenblumenöl, Stabilisatoren und natürlichen Aromen.

Durch die Mayonnaise, die auf das Brötchen gestrichen wird, kommt der Burger für Veganer jedoch nicht in Frage. Und auch nicht alle Vegetarier freuen sich über den neuen Snack. Kunden aus Ländern, in denen der Rebel Whopper bereits etwa länger erhältlich ist, kritisieren, dass die veganen Plätzchen auf dem gleichen Rost wie das Fleisch grilliert werden.

"Obwohl der Rebel Whopper einen pflanzlichen Patty hat und kein Fleisch enthält, wird er auf dem gleichen Bratrost wie unser Rindfleisch und Huhn grilliert", bestätigt auch Burger-King-Schweiz-Sprecher Lucas Mörgelin gegenüber "20 Minuten". Der Grund dafür ist der Genuss: Der Burger behalte dadurch "den flammengegrillten Geschmack" bei.

Schlachtfett im Vegi-Menü?

Bedenken für Vegetarier hat man bei Burger King keine: Die Zubereitung des Rebel Whopper sei an strenge Auflagen gebunden. So würden die Vegi-Patties etwa auf der linken Seite des Grills zubereitet, während das Fleisch auf der rechten Seite vor sich hinbrutzele.

Der Präsident der Schweizer Vegetarier und Veganer Interessenvertretung Swissveg, Renato Pichler, hat seine Zweifel: "Es ist so nach wie vor möglich, dass Schlachtfett auf dem Veggie-Burger landet." Eine Kontaminierung der fleischlosen Patties mit tierischen Substanzen könne nicht ausgeschlossen werden. Auch wenn der Grill genügend groß sei, gebe es keine Garantie, dass sich die Mitarbeiter in der Hitze des Gefechts an diese Regelung halten würden, gibt er weiter zu bedenken.

Allgemein ist Pichler nicht Feuer und Flamme für das neuste Produkt von Burger King: "Ein Veggie-Burger ist heutzutage alles andere als revolutionär. Dieser Burger ist bereits jetzt, bei seiner Lancierung, veraltet", meint der Veganer.

Deshalb hapert es mit den alternativen Menüs

Pichler bedauert auch, dass Fast-Food-Ketten in der Schweiz bezüglich veganer Menüs hinterherhinken. "Es ist ihnen mehrheitlich bislang nicht gelungen, solche Gerichte auf den Markt zu bringen." Den genauen Grund dafür kenne er nicht: "Die Ketten haben wohl Angst, Geld in die eigene Entwicklung vegetarischer und veganer Gerichte zu investieren." So würden sie die fleischlosen Plätzchen extern einkaufen – "und die fleischlosen Burger dann teurer verkaufen".

Diverse Schnellrestaurantketten in den USA bieten inzwischen die Produkte der Fleischersatz-Hersteller Beyond Meat und Impossible Meat an. Burger Kings großer Rivale McDonald's setzt zurzeit in Deutschland auf den veganen "Incredible Burger" von Nestlé. Allerdings kündigte die Fast-Food-Kette im September ein Experiment mit veganen Burgern von Beyond Meat in Kanada an. Dabei geht es aber zunächst nur um einen Testlauf in 28 Filialen.