Deutlicher Rückgang

Industrie und Bau schwächeln: Tausende Arbeiter weniger

Die Rezession hält an, das zeigt sich auch bei den Erwerbstätigen. In der Industrie- und Bau-Branche kam es im Vorjahr zu einem deutlichen Rückgang.
Team Wirtschaft
14.03.2025, 21:51

Die Dauerflaute der heimischen Wirtschaft hält an – in naher Zukunft ist keine Verbesserung in Sicht. Neo-Finanzminister Markus Marterbauer rechnete erst diese Woche erneut mit einer Verlängerung der Rezession. Österreich fehle es schlichtweg an Geld, erklärte der SPÖ-Politiker.

Die wirtschaftliche Situation ist auch am Arbeitsmarkt spürbar. Zwar blieben die Arbeitslosenquote mit 5,2 Prozent und die Erwerbstätigenquote mit 74,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Doch genau in der Industrie ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.

Österreich hinter Europa-Schnitt

"Trotz Wirtschaftskrise und dem Höchststand an Unternehmensinsolvenzen hat sich der heimische Arbeitsmarkt im Jahr 2024 als recht robust erwiesen. Insgesamt blieb die Zahl der Erwerbstätigen 2024 im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert", fasste Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas die Ergebnisse der Erhebung zusammen.

"Die anhaltende Industrierezession hat hingegen deutliche Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen: Im produzierenden Bereich ließ die Zahl der Beschäftigten um 38 400 nach, während sie im Dienstleistungssektor zulegte. Zudem sind im letzten Jahr Ältere ein Stück weit länger im Erwerbsleben geblieben. 2024 waren 58,8 Prozent der 55- bis 64-Jährigen erwerbstätig, das ist ein Anstieg um 1,5 Prozentpunkte. Im internationalen Vergleich liegt Österreich bei der Erwerbsbeteiligung Älterer hingegen deutlich unter dem europäischen Schnitt", erklärte er.

Herstellung mit negativer Entwicklung

Österreichs Wirtschaftsleistung hat 2024 vorläufigen Daten zufolge um 1,2 Prozent nachgelassen, nach einem BIP-Rückgang von 1,0 Prozent im Jahr davor. Vor allem die Herstellung von Waren (−5,5 Prozent) entwickelte sich weiter negativ, während der Bereich öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen und Bildungswesen 2024 im Vorjahresvergleich real um 2,0 Prozent zulegte. Diese gegenläufige Entwicklung spiegelt sich auch in den Arbeitsmarktdaten wider, wird in einer Aussendung erklärt.

Deutlicher Rückgang im produzierenden Bereich

Vor allem im produzierenden Bereich krachte es bei der Zahl der Erwerbstätigen – die Branche musste einen Rückgang von 38.400 Personen verzeichnen. Im öffentlichen und sozialen Bereich (+35.700) sowie im Handel (+22.300) kam es hingegen zu einem Anstieg.

Bei der Arbeitslosenquote nach internationaler Definition von 5,2  Prozent gab es gegenüber dem Vorjahr fast keine Veränderung. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition nahm mit einem Plus von 0,6 Prozentpunkten auf insgesamt 7,0 Prozent dagegen zu. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei den Definitionen der nationalen und der internationalen Arbeitslosigkeit um unterschiedliche Konzepte handelt. So reicht eine Arbeitslosenmeldung beim AMS nicht aus, um nach internationaler Definition als arbeitslos zu gelten.

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