Die vergangenen Wochen von Marc-Andre ter Stegen glichen einer einzigen großen Talfahrt. Zunächst verpflichtete Barcelona eine neue Nummer, dann wurde der deutsche Tormann degradiert und musste obendrein operiert werden– bei der Asien-Tour des Klubs eskalierte der Streit zwischen Spieler und Verein. Das Resultat: Der 32-Jährige wurde suspendiert. Und nun? Die vollkommene Wende. Vor dem Liga-Start der Katalanen sprach sich Trainer Hansi Flick für einen Verbleib des DFB-Torhüters beim Klub aus.
"Das Wichtigste ist, dass wir gemeinsam darüber sprechen und dass er wieder auf seinem hohen Niveau spielen kann, das er viele Jahre lang gezeigt hat, denn er ist ein fantastischer Torhüter", sagte der frühere Bundestrainer vor dem Ligastart des spanischen Meisters am Samstag bei RCD Mallorca (19.30 Uhr): "Er muss sich erholen und zurückkommen, das ist das Wichtigste. Wir stehen hinter ihm."
Nach seiner Degradierung zur Nummer drei hinter Neuzugang Joan Garcia und Wojciech Szczesny wollten die Katalanen ter Stegen eigentlich von der Gehaltsliste streichen, der Deutsche wehrte sich allerdings gegen einen Wechsel. Der Streit eskalierte: Zwischenzeitlich wurde ihm sogar die Kapitänsbinde entzogen. Diese hat der 33-Jährige nun aber zurück, weil er vor einer Woche eine Einverständniserklärung, die der katalanische Klub zur Weiterleitung von ter Stegens Verletzungsbericht an die Medizinische Kommission der spanischen Liga benötigte, unterschrieb.
Am Mittwoch war ter Stegen dann von La Liga als Langzeitverletzter eingestuft worden. Als Folge kann Barca nun Garca und auch Leihgabe Marcus Rashford registrieren. Möglich macht dies die Regelung, dass Barcelona bei einer Ausfallzeit des Deutschen von mindestens vier Monaten 80 Prozent von dessen Gehalt für sogenannte Salary-Fairplay-Zwecke und somit für die Registrierung neuer Spieler verwenden darf.
Noch haben Garcia und Rashford aber kein grünes Licht für einen Einsatz erhalten. "Sie können sich vorstellen, dass ich darüber nicht glücklich bin", sagte Flick zu den ausstehenden Registrierungen: "Aber ich kenne die Situation und ich glaube an den Verein, und das ist alles, was ich dazu sagen kann. Wir müssen bis morgen warten."