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Flitzer bei Ried-Match sorgte für Erheiterung

Heute Redaktion
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Bei der 1:3-Heimniederlage der SV Ried gegen Salzburg sorgte ein Flitzer für Gelächter. Am Fokus des Tabellenführers auf den bevorstehenden Showdown in der Europa League gegen Basel änderte das Nackerbatzl aber nichts.

gegen Salzburg sorgte ein Flitzer für Gelächter. Am Fokus des Tabellenführers auf den bevorstehenden Showdown in der Europa League gegen Basel änderte das Nackerbatzl aber nichts.

Als die Pleite der Innviertler bereits besiegelt war, stürmte ein nackter Mann in kurz vor Spielende auf den Rasen. Der Tätowierte lief von der Heimkurve zum Auswärtssektor und zeigte den Salzburg-Fans den Stinkefinger. Danach lieferte sich der Flitzer noch einen Wettlauf mit den Ordnern, ehe er vom Feld geführt wurde.

Ried-Trainer Michael Angerschmid war von der Darbietung erheitert: "Wenn er so gut Fußball spielt wie er laufen kann, werde ich ihn im Training testen. Das war amüsant, sollte aber nicht noch einmal passieren."

Neuer Rekord der Bullen

Salzburg freute sich hingegen über den zehnten Ligasieg in Folge, was seit Einführung der Drei-Punkte-Regel 1995 noch keinem Team gelungen war. Trainer Roger Schmidt sieht die Meisterschaft auch als Basis für die Lösung internationaler Aufgaben. Am Donnerstag müssen die Bullen im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League beim FC Basel bestehen. Die Generalprobe ist mit einem souveränen 3:1 am Samstag in Ried gelungen.

Einen "70-Prozent-Modus" gebe es nicht, betonte Schmidt. "Bei uns gibt es nur 100 Prozent. Nur wer in der Meisterschaft gut spielt, kann auch gegen Mannschaften wie Basel auf den Platz kommen. Das ist so eine Spirale, die sich in den einzelnen Spielen fortführt", meinte der Deutsche.

Salzburg hat bereits ersten Titel-Matchball

Selbstvertrauen hat sein Team auf der nationalen Bühne zuletzt genug getankt. Seit Ende November (1:2 bei Rapid) hat es keinen Punkt abgegeben. Bei 25 Zählern Vorsprung auf Grödig könnten die Bullen am Sonntag mit einem Heimerfolg gegen den WAC den Titel fixieren - wenn der erste Verfolger am Vortag gegen Wacker Innsbruck verliert sowie auch Austria (bei Sturm Graz) und Rapid (gegen Ried) Punkte abgeben.

Der im Vorjahr gegen die Austria verpasste Titel werde herbeigesehnt, bestätigte Schmidt. "Das trauen wir uns jetzt zu, dass wir das hinkriegen mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit", sagte Schmidt mit einem Lächeln. Sollte es nächste Woche nicht gelingen, bleiben immer noch neun weitere Chancen. Schmidt: "Wir haben im Moment eine extrem gute Phase. Und wir haben den Europacup, für den die Spieler auch sehr motiviert sind."

Wichtigstes Spiel der Saison

Am Mittwoch hebt sein Team in Richtung Basel ab. Im Hinblick auf das EL-Achtelfinale wurden in Ried mehrere Stammkräfte geschont, darunter die ÖFB-Teamspieler Martin Hinteregger und Christoph Leitgeb. Kevin Kampl wurde eingewechselt, war mit dem Kopf danach aber ebenfalls schon in Basel. "Bei aller Freude müssen wir uns jetzt auf Donnerstag konzentrieren", betonte der Spielmacher.

"Das ist bisher das wichtigste Spiel der Saison", meinte Kampl vor dem Gastspiel beim Schweizer Meister. "Da müssen wir vollen Einsatz zeigen und so auftreten wie in den beiden Spielen gegen Ajax, damit wir ein gutes Ergebnis machen." Gegen die Amsterdamer hatten die Salzburger in der ersten K.o.-Runde mit 3:0 (a) und 3:1 (h) beeindruckt.

Tormaschine Soriano

"Es ist keine Aufregung, sondern eine pure Freude, international auf einem so hohen Niveau spielen zu dürfen", blickte Kampl dem Achtelfinale entgegen. Ähnlich geht es dem zuletzt in Hochform agierenden Kapitän Jonatan Soriano. Der Stürmer hat im Frühjahr bei sieben Pflichtspieleinsätzen im Schnitt zwei Tore pro Partie erzielt. Auch in Ried traf der Spanier bereits vor der Pause im Doppelpack.

Wie gelingt es, den Fokus trotz des Erfolgslaufes in der Liga hochzuhalten? "Wir setzen uns selbst als Gemeinschaft sehr hohe Ziele. Wir wollen nicht einfach nur ein bisschen besser sein als der Gegner. Wir versuchen, unseren Fußball auf den Platz zu bringen", erklärte Schmidt. Dieser funktioniere nur bei voller Bereitschaft. Schmidt: "Gespielt werden muss sowieso, dann lieber so, dass es Spaß macht. Rumgemurkse mit 70 Prozent macht niemandem Spaß."

APA/red