Damit hatten sie wohl nicht gerechnet: Völlig unbeeindruckt näherte sich am Sonntagnachmittag ein Boot mit rund einem Dutzend junger Männer, mutmaßlich aus Nordafrika, dem Strand von Castell de Ferro in Granada im Süden Spaniens. Einer nach dem anderen sprangen die jungen Männer voll bekleidet ins Wasser und schwammen an den Strand.
Angesichts der hitzigen Debatten in Europa über den Umgang mit Flüchtlingen und Migranten und der Unfähigkeit vieler Länder, selbst verurteilte Straftäter wieder loszuwerden, reagierten die Einheimischen und Touristen am Strand aber anders, als man es bisher gewohnt war. Mehrere Männer schienen über den Anblick so erbost zu sein sein, dass sie versuchten, die Migranten noch an Ort und Stelle festzuhalten.
Bereits zuvor hatten weitere Zeugen die Küstenwache alarmiert, im Hintergrund eines am Strand aufgenommenen Zeugenvideos sind schon Polizeisirenen zu hören. Mehrere Männer in Badehosen hielten einige der unerwünschten Strandbesucher fest, bis die Polizisten eintrafen.
Weitere Migranten wurden in der Nähe des Strandes nach Hinweisen von Badegästen identifziert und festgenommen. Somit dürften die meisten der Neuankömmlinge direkt in Polizeigewahrsam genommen worden sein.
Das Boot, das die Migranten nach Spanien brachte, drehte übrigens mit mehreren Besatzungsmitgliedern unbehelligt wieder um. Ob die Küstenwache auch diesen Schleppern habhaft wurden, die als Einzige wirklich an den Träumen der Migranten vom großen Geld in Europa verdienen, ist nicht bekannt.