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Check-In-Chaos – Urlaubs-Flieger hebt ohne Wiener ab

Samiha wollte mit ihrer Tochter am Sonntag nach Marokko fliegen. Weil sie stundenlang auf die Gepäcksabgabe warten mussten, verpassten sie ihren Flug.

Natalia Anders
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    Samiha und ihre Tochter am Flughafen Wien.
    Samiha und ihre Tochter am Flughafen Wien.
    Leserreporter

    Was ein angenehmer Sommerurlaub und Familienbesuch werden sollte, endete in einem absoluten Alptraum. Die 42-jährige Samiha wollte am Sonntagabend mit ihrer 7-jährigen Tochter von Wien nach Agadir, Marokko, fliegen. Gut vorbereitet auf das derzeitige Reise-Chaos, checkte die Wienerin im Vorfeld online ein und fuhr extra drei Stunden vor dem Abflug zum Airport Wien-Schwechat.

    Die 42-Jährige wollte sich dadurch bei den Kontrollen am Flughafen etwas Zeit sparen – sie musste lediglich ihre Koffer abgeben, durch den Security-Check und die Passkontrolle. Dennoch waren die Wartezeiten vor Ort alles andere als angenehm. "Es war so viel los, dass wir Stunden auf die Kofferabgabe warten mussten", erzählt die 42-Jährige im Gespräch mit "Heute".

    Meterlange Warteschlange vor der Kofferabgabe:

    Samihas schlimmste Befürchtung bestätigte sich: Weil sie so lange auf die Kofferabgabe warten musste, verpasste sie mit ihrer Tochter den Flug nach Marokko. Außer der Wienerin und ihrer Tochter standen auch noch andere Fluggäste vor geschlossenen Pforten. Airport-Sprecher Peter Kleemann bedauerte im Gespräch mit der Redaktion die Unannehmlichkeiten: "Wir empfehlen allen Reisenden, im Falle einer kurz bevorstehenden Boarding- oder Abflugzeit das Personal darüber zu informieren. Kompensationsforderungen sind jedenfalls bei der gebuchten Airline anzumelden."

    Passagiere bis Mitternacht am Flughafen

    Demolierte Koffer in Fundbox

    Die zurückgelassenen Passagiere versuchten im Anschluss eine Lösung für das Problem zu finden. Dennoch mussten sie bis Mitternacht am Airport ausharren. "Wir haben versucht, einen neuen Flug zu bekommen, oder zumindest eine Entschädigung von der Airline – aber nichts da. Niemand wollte Verantwortung übernehmen", wütet Samiha weiter.

    Die Wienerin ist nicht die einzige, bei der die Nerven blank lagen. Unter den betroffenen Passagieren war auch Adam (64) (Name von der Redaktion geändert). Er wollte gemeinsam mit seiner Frau (44) und seinem Kind (7) über Agadir nach Fes (Marokko) fliegen wollte. Dadurch, dass die Familie den Flieger nicht erwischte, verpasste sie auch noch den geplanten Anschlussflug. "Wir haben eine Menge Geld verloren", ärgert sich der Wiener. "Unsere Koffer haben wir schließlich bei einer Fundbox völlig demoliert zurückbekommen", ärgert sich der 64-Jährige.

    Ryanair schiebt Passagieren Schuld zu

    "Heute" fragte bei Ryanair nach, wie es zu dem Organisationschaos kommen konnte. Ein Unternehmenssprecher teilte auf Anfrage mit, dass die Passagiere selbst schuld waren, da sie es nicht rechtzeitig in die Maschine geschafft haben. Die Probleme mit den stundenlangen Wartezeiten schienen die Airline nicht zu interessieren. Für die dutzenden Wiener ein schwacher Trost: Sie werden nun mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Kosten sitzen bleiben.

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