Wien

Flughafen Wien macht sich nun Drittel des Stroms selbst

Die 55.000 Photovoltaik-Paneele erzeugen 30 Mio. Kilowattstunden Strom, decken ein Drittel des Jahresverbrauchs. Jetzt ging die Anlage in Betrieb.

Heute Redaktion
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(v.l.n.r.): Dr. Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich, Michael Ludwig, Bürgermeister der Stadt Wien, Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG
(v.l.n.r.): Dr. Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich, Michael Ludwig, Bürgermeister der Stadt Wien, Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG
Flughafen Wien AG

Österreichs größte Photovoltaik-Anlage befindet sich am Flughafen Wien-Schwechat und wurde am Donnerstag von NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sowie den Flughafen-Vorständen Günther Ofner und Julian Jäger in Betrieb genommen. Auf einer Fläche von 24 Hektar wurden 55.000 Photovoltaik-Paneele verbaut. Sie erzeugen pro Jahr mehr als 30 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit wird ein Drittel des Jahresstromverbrauchs des Flughafens und der mehr als 250 dort angesiedelten Unternehmen gedeckt.

Mikl-Leitner fordert bei PV-Anlagen Erleichterungen vom Bund

"Heute ist ein schöner Tag, ein Sonnentag", so Mikl-Leitner vor der Photovoltaikanlage am Gelände des Flughafens und ergänzt: "Der Flughafen ist ein Vorzeigebeispiel. Er setzt mit der größten Photovoltaikanlage Österreichs einen wichtigen Schritt Richtung CO2-Neutralität und leistet einen wichtigen Beitrag für den heimischen Klimaschutz." Auch das Land Niederösterreich sei sich seiner Klimaschutz-Verantwortung seit vielen Jahren bewusst und habe bereits vor 100 Jahren das erste Naturschutzgesetz auf den Weg gebracht. "Klimaschutz und Naturschutz waren uns in Niederösterreich schon immer wichtig", verweist sie auf das Klima- und Energieprogramm 2030 des Landes. "Wir arbeiten unsere Strategie ab und es gilt dazu mehr als 350 Maßnahmen umzusetzen. Wir sind gut unterwegs und wollen unter anderem bis 2030 den CO2-Ausstoß um 36 Prozent reduzieren und 2.000 Gigawatt-Stunden aus Photovoltaik erzeugen." Dazu habe man in Niederösterreich erst vor kurzem eine Verfahrensvereinfachung für PV-Dachanlagen bis ein Megawatt Leistung auf den Weg gebracht. Diese Anlagen seien laut der Landeshauptfrau künftig genehmigungsfrei. Auch auf Bundesebene brauche es laut ihr noch weitere Vereinfachungen.

Wien: Keine Genehmigungen für Klein-PV-Anlagen nötig

Für Wiens Bürgermeister Michael Ludwig stelle der Flughafen eine Erfolgsgeschichte dar und verbinde Wien und Niederösterreich auf besondere Weise. "Klimaschutz hat für die Stadt Wien den höchsten Stellenwert, seit über 20 Jahren haben wir ein Klimaschutzprogramm." Wien soll bis 2040 klimaneutral werden, dazu "investiert die Stadt seit vielen Jahren in erneuerbare Energie. Sonnenenergie spielt dabei eine wichtige Rolle. Wien wird die Stromerzeugung mittels Photovoltaik massiv ausbauen." Klein-PV-Anlagen werden auch künftig in der Bundeshauptstadt keine Genehmigungen mehr brauchen, stellte Ludwig in Aussicht.

Österreichs größte Photovoltaikanlage mit 55.000 Solarpaneelen startet am Donnerstag auf dem Flughafen Wien erfolgreich die Stromproduktion.
Österreichs größte Photovoltaikanlage mit 55.000 Solarpaneelen startet am Donnerstag auf dem Flughafen Wien erfolgreich die Stromproduktion.
Flughafen Wien AG

An sonnigen Tagen ist Flughafen Wien vom Stromnetz unabhängig

Flughafen-Vorstand Günther Ofner unterstrich, dass man mit der Eröffnung der PV-Anlage einen "Plan realisiert, den wir die letzten zehn Jahre verfolgt haben. Nämlich den Flughafenbetrieb CO2-neutral zu machen. Wir sind Vorreiter und erreichen unser Ziel damit früher. Diese 55.000 Paneele tragen wesentlich dazu bei." An einem sonnigen Tag wie heute sei der Flughafen bereits jetzt vom Stromnetz unabhängig. Als nächstes Vorhaben werden weitere sieben Hektar PV-Anlagen errichtet. "Wir werden dann deutlich mehr Strom erzeugen, als wir verbrauchen. Mit dieser Überschuss-Energie wollen wir Wasserstoff erzeugen und diesen als Speicher für die sonnenärmere Zeit verwenden."

Ofners Vorstandskollege Julian Jäger ergänzte, dass der Flughafen gemeinsam mit den bereits bestehenden sieben PV-Anlagen "nächstes Jahr die CO2-Neutralität erreicht. Aber der Flughafen sei nur ein kleiner Teil der Luftfahrt. Es braucht darüber hinaus neuere Flugzeuge, die weniger Kerosin verbrauchen, effizientere Flugrouten und CO2-neutrales Kerosin."

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