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Formel-1-Bosse überlegen Ende der "Grid Girls"

Heute Redaktion
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Bald nicht mehr im Einsatz? Die "Grid Girls" hier beim Grand Prix in Mexiko
Bald nicht mehr im Einsatz? Die "Grid Girls" hier beim Grand Prix in Mexiko
Bild: GEPA-pictures.com

Eine der größten Traditionen in der Formel 1 steht vor dem Aus. Die neuen Besitzer der Rennserie überlegen, die "Grid Girls" abzuschaffen.

Sie sind ein Aufputz bei jedem Grand Prix in der Formel 1: die Grid Girls. Meist leicht bekleidete junge Frauen, deren Aufgabe es ist, Namensschilder der Piloten zu halten, den Rennfahrern nach dem Grand Prix Spalier zu stehen oder bei der Siegerehrung zu assistieren. Eine heikle Gratwanderung zwischen Tradition und Sexismus.

Deshalb steht diese Tradition nun vor dem Aus. Dies geht aus einem Interview von F1-Geschäftsführer Ross Brawn in der BBC hervor. Das "delikate Thema" soll nun "überprüft" werden.

Dabei müssen die Bosse der Motorsport-"Königsklasse" einen heiklen Spagat schaffen. "Es gibt viele Menschen, die die Tradition respektieren und es gibt Menschen, die Grid Girls für überholt halten. Wir nehmen uns dem an", so Brawn.

Grid Boys nicht akzeptiert

Die bei manchen Rennen eingesetzten "Grid Boys" haben hingegen keine Akzeptanz erlangt. Auch nicht bei den Piloten. Größter Kritiker ist Sebastian Vettel, der 2015 meinte: "Das Auto auf die Startposition zu stellen und auf den Hintern von einem George oder Dave zu schauen, hat mir nicht gefallen."

Das würde allerdings das Rollenbild aufbrechen. Kritiker werfen schon seit längerem ein, dass Grid Girls nicht nur auf ihr Äußeres reduziert werden, sondern auch sexistische Klischees erfüllen müssen. Deshalb gibt sich auch F1-Boss Chase Carey zurückhaltend. Man muss "so viele Standpunkte wie möglich zusammentragen und dann die richtige Entscheidung für die Zukunft des Sports" treffen. So sollen auch die Teams und Fans eingebunden werden.

In der Langstrecken-WM gibt es bereits seit 2015 keine Grid Girls mehr. (wem)

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